Das Essen und die Liebe sind eng verwoben, behauptet ein neues Büchlein über unterschiedliche Esstypen und gibt Tipps zum Umgang mit diesen.

Remshalden - Manche Bücher entstehen als Fantasie im Kopf eines Autors, andere im Alltag, etwa am Stammtisch im Hebsacker Lamm. Wer isst was und warum? So könnte man die Frage formulieren, die sich vor längerer Zeit der Hotelpatron Markus Polinski und der Journalist Andreas Krohberger gestellt haben. Am Ende ist ein Buch daraus geworden, das in unterhaltsamer Form zwölf Esstypen samt deren Grundcharakter sowie Vorlieben im Liebesleben beschreibt und dazu die Anleitung zur kulinarischen Verführung derselben liefert. Wer sich das „berechnende kleine Schweinelendchen“, den „wilden Jäger“ oder den „sehnsüchtigen Süßen“ bildlich vorstellen will, hat seinen Spaß an den Illustrationen der Weinstädter Zeichnerin Gisela Pfohl.

 

Eigentlich sei es ja der Lamm-Oberkellner Steve Fraulob gewesen, der den Anstoß zum Buch über die Esstypen gegeben habe, erzählen die Autoren bei der – selbstverständlich mit Schweinelendchen garnierten – Buchpräsentation im Lamm. Wenn ein Gast das Restaurant betrete, so hat Fraulob einst en passant verkündet, wisse er meistens schon, was dieser bestellen werde. Eine Behauptung, die sein Chef Polinski nur bestätigen konnte. Die Grunderkenntnis: „Es ist ein ganz anderer Frauentyp, der ein kleines Schweinelendchen bestellt, als derjenige, der ein normales verlangt.“

Prototypische Esscharaktere

Für die daraus erwachsene Suche nach den prototypischen Esscharakteren hat sich der Winterbacher Gourmet und Weinfreund Andreas Krohberger tief in die Welt der Psychologie des Essens vergraben. Und gemeinsam haben die Autoren dann ihr Dutzend Esstypen definiert. Allerdings reicht ihnen im Werk, das man laut Krohberger „durchaus mit einem Augenzwinkern lesen muss“, diese reine Beschreibung nicht. Zur „Verführung des Schweinelendchens“ gehört laut Untertitel des Buchs auch die Gebrauchsanweisung „Wie man mit Kochkunst die große Liebe findet oder seinen Partner neu erobert“.

Das „kleine Schweinelendchen“ zum Beispiel, „Hardcore unter den Frauen“, sei eine eigene Spezies: „Fast immer hübsche, junge Frauen, die mit wichtigen Leuten unterwegs sind.“ Das kleine Schweinelendchen ist mit angesagtem Geschirr, großer Pfeffermühle und viel Champagner verführbar und will Karriere machen, sagt die Typologie. Dazu sei ihm jedes Mittel recht: „Auch eine langweilige Nacht mit einem langweiligen Typen, wundern Sie sich nicht, wenn sie selbst in intimsten Momenten öfters nach dem Handy schielt.“

Der rustikale Fels in der Brandung

Es gibt natürlich auch noch den tendenziell eher männlichen „rustikalen Rostbraten“. Konservativ ist der, allem Neuen abhold, aber dafür einer zum Anlehnen, ein Fels in der Brandung. Und die Autoren selbst? Keine Frage, sagt Krohberger: „Ich bin der sehnsuchtsvolle Süße“ – immer auf der Suche nach Geborgenheit.