Bei der Remstal-Gartenschau 2019 will die Waiblinger Verwaltung möglichst keine Veranstaltungen von außen zukaufen.

Waiblingen - „Von allen für alle“ lautet die Devise der Stadt Waiblingen für das Veranstaltungsprogramm während der Remstal-Gartenschau im übernächsten Jahr. „Wichtig ist uns ein niederschwelliges Programm, bei dem die meisten Veranstaltungen keinen Eintritt kosten“, erläuterte der Kultur- und Sportamtsleiter Thomas Vuk am Dienstagabend in der Sitzung des Ausschusses für Wirtschaft, Kultur und Sport. Angesichts von 164 Gartenschau-Tagen sei klar: „Man kann nicht an jedem Tag volles Programm fahren.“ Daher werde es unter der Woche zwar offene Angebote geben, Veranstaltungsschwerpunkte wolle man aber an den 24 Wochenenden setzen. Vom 1. bis zum 10. Juni ist Waiblingen dran mit der reihum rotierenden „Highlight-Woche“, in welcher jeweils eine der 16 Kommunen im Vordergrund steht.

 

Viele Mitmachangebote

Das Konzept, das Vuk im Ausschuss vorstellte und das in Zusammenarbeit mit der Bürgerschaft, Vereinen und Kunstschaffenden entstanden sei, sehe vor, bereits etablierte Veranstaltungen und Formate wie etwa den Rosenmarkt, den Drachenboot-Cup oder die Aktion „Waiblingen leuchtet“ ins Gartenschau-Programm zu integrieren. Hinzu kommen sollen neue Veranstaltungen, darunter viele Mitmachangebote, welche nach den bisherigen Planungen beispielsweise die Kunst- und Musikschule Unteres Remstal, die Volkshochschule oder die Familienbildungsstätte Waiblingen anbieten könnten.

Kunst sehen die Konzeptmacher als ein zentrales Thema der Gartenschau in Waiblingen. Neben den vorhandenen Kunstobjekten im öffentlichen Raum wolle etwa die Steinmetzinnung neue Sitzobjekte schaffen, erzählte Vuk, außerdem sei ein Workshop mit dem Landart-Künstler David Klopp geplant. Die Künstlergruppe Art U Zehn habe sich bereit erklärt, mit Vereinen ein Kunstcafé bei der Remise an der Bürgermühle zu betreiben. Dort sollen Besucher nicht nur Kaffee und Kuchen, sondern auch die Gelegenheit bekommen, Künstlern bei der Arbeit zuzuschauen.

Haydns „Schöpfung“ als Großprojekt

Das Thema Musik sehe er „als eine hervorragende Plattform für bürgerschaftliches Engagement“, sagte der Kulturamtsleiter: „Wir haben viele Chöre und Ensembles in der Stadt.“ Zum Abschluss der Gartenschau am 20. Oktober wollen sie mit der Michaelskantorei Haydns Oratorium „Die Schöpfung“ auf die Bühne des Bürgerzentrums bringen. Eine weitere Idee sei, mit Sangeslustigen aus allen 16 Teilnehmerkommunen den „größten Chor des Remstals“ zu kreieren.

Der Seeplatz in der Talaue soll zur Anlaufstelle für Familien werden: kreativ-schöpferische Angebote schweben den Konzeptmachern dort vor, die angesichts des Minigolfplatzes, der Kneippanlage und des Bienenhauses in der Nachbarschaft von „einer Erlebnismeile“ sprechen. Einen Kontrapunkt zum Trubel will man mit dem Schwerpunkt Literatur setzen. „Wir denken an Lesecken auf dem Gelände, wo vielleicht auch ein kleines Bücherregal steht, oder an Lesungen im kleinen Rahmen“, so Thomas Vuk.

„Am besten finde ich den Satz: ‚Es wird angestrebt, dass es keine von außen eingekauften Veranstaltungen gibt’“, lobte Wilfried Kasper von der DFB-Fraktion das Konzept: „Gehen Sie diesen Weg weiter.“ Christina Schwarz von der Alternativen Liste betonte, sie befürworte zwar das Rahmenkonzept, über die einzelnen Maßnahmen wolle ihre Fraktion aber gesondert diskutieren und entscheiden. Der Oberbürgermeister Andreas Hesky appellierte daraufhin, der Konzeption zuzustimmen – das Programm werde wie bei den Heimattagen 2014 langsam heranwachsen. Die Stadt baue auf die Bevölkerung und versuche auch, Sponsoren zu gewinnen, denn: „Wir werden nicht ohne zusätzliches Personal auskommen.“