Renningen - Einmal im Jahr lädt der Bürgermeister Wolfgang Faißt die Journalisten zur Sommer-Pressekonferenz ein. So auch jetzt, und einmal mehr kann sich der 53-Jährige als ein Rathauschef präsentieren, der eine wachsende Kommune auf den richtigen Pfad leitet.

Renningen - Einmal im Jahr lädt der Bürgermeister Wolfgang Faißt die Journalisten zur Sommer-Pressekonferenz ein. So auch jetzt, und einmal mehr kann sich der 53-Jährige als ein Rathauschef präsentieren, der eine wachsende Kommune auf den richtigen Pfad leitet. Die Niederlage bei der Landratswahl in Waiblingen ist längst vergessen, Faißt ist wieder voll drin in den Renninger Themen. Das wird deutlich, als er am Rande des neuen Wohngebietes Schnallenäcker steht, mit einem prächtigen Rundumblick auf seine Stadt, im Rücken der mächtige Bosch-Turm.

 

Dieser Platz steht wie ein Symbol für den stetigen Aufschwung der Stadt. Im Neubaugebiet, das einmal 1700 Menschen beherbergen soll, wird bereits der Stadtteilpark angelegt, unweit davon wird an diesem Nachmittag ein Bolzplatz mit Rollrasen eröffnet. „Im Herbst wird es im Baugebiet ein Krangewitter geben“, scherzt Faißt. Denn dann dürfen die privaten Bauherren loslegen. Wie berichtet, versucht die Stadt, das Chaos zu koordinieren. Einige überlegen tatsächlich, dieselbe Tiefbaufirma für den Erdaushub zu beauftragen, wie der Stadtbaumeister Hartmut Marx berichtet.

Sein Chef Wolfgang Faißt scherzt: „Eigentlich bräuchten wir statt Car-Sharing schon ein Kran-Sharing in Renningen.“ Jetzt schon ist die Nachfrage viel größer als das Angebot. Daher wird überlegt, weitere Wohnflächen zu schaffen. Entweder wird gleich der nächste Abschnitt im Schnallenäcker angegangen, oder im Gebiet Renningen-Süd wird erweitert. „Wir werden dem Gemeinderat im September dazu Vorschläge vorlegen“, kündigt Faißt schon mal an.

Und auch dem Wunsch nach mehr Gewerbeflächen will die Stadt nachkommen. Daher hat sie viele Ackerflächen im Gebiet Raite aufgekauft – westlich des neuen Hotelneubaus an der Nord-Süd-Straße, an dem heute Richtfest gefeiert wird. „Hier könnten direkt angrenzend kleinere Flächen für Handwerker entstehen“, sagt der Bürgermeister. Aber es gibt auch Platz für Großansiedlungen, fünf Hektar freie Flächen kann die Kommune bald anbieten.

Die Stadt wächst also unaufhörlich. Die neue Kinderkrippe am Rande des Schnallenäcker-Gebietes eröffnet im September ihre dritte Gruppe, Bosch hat dort 15 Belegplätze reserviert, zwei sind bislang allerdings erst in Anspruch genommen. Auch sieben Flüchtlingskinder wurden angemeldet – denn die Rankbachstadt hat mit 160 Flüchtlingen auch an dieser Stelle ein Einwohnerwachstum zu vermelden.

Und so wird das Jahr 2015 wohl das des privaten Bauens in Renningen, nach dem das vorige vor allem mit öffentlichen Bauten und Straßenbaustellen die Nerven der Anwohner strapaziert hat. Nun ist es allerdings nicht so, dass die Stadt untätig wäre – ganz im Gegenteil.

Das zeigt ein anderer Brennpunkt – das Schulzentrum. Für die Mediathek und das gemeinsame Gebäude der Friedrich-Schiller- und der Musikschule stehen die beiden Rohbauten bereits. 6,1 Millionen für die Schule und 3,2 Millionen Euro für die neue Bibliothek werden investiert.

Und bei den Sportplätzen ist nicht nur der neue Dirtpark eröffnet, sondern es wird auch ein gefährlicher Brennpunkt entschärft. Denn der Radweg von Malmsheim nach Renningen zum Schulzentrum verläuft bislang über eine Ampel beim Bauhof – dort hat es vor einigen Jahren einen tödlichen Unfall gegeben. Künftig wird der Radweg unter der S-Bahnlinie und der Straße hinweg geführt. Faißt freut sich: „Das ist dann zu 100 Prozent sicher.“