Dennis Metzulat stellt sich für die Wahl zum Bürgermeister am 9. Oktober auf.

Renningen - Dennis Metzulat steht fest im Leben. Der 35-Jährige lebt mit seiner Frau und seinen drei Söhnen in Malmsheim und arbeitet bei der Allianz als Leiter der Verkaufsqualifizierung, also der Personalentwicklung. Doch er strebt nach Veränderung. Für sich und für Renningen. Als einer von drei Kandidaten hat er sich um das Amt des Bürgermeisters beworben (wir berichten).

 

Die Entscheidung dafür hat er nicht über Nacht getroffen. „Ich habe einen guten Job in einem tollen Umfeld, den ich im Falle einer Wahl aufgeben würde. Über so einen Schritt muss man natürlich gründlich nachdenken“, sagt Dennis Metzulat.

Innerhalb der vergangenen anderthalb Jahre, in denen er sich viel mit der Kommunalpolitik und den Sorgen und Bedürfnissen der Familien aus seinem Umfeld auseinandergesetzt hat, reifte die Idee in ihm, bis er vor rund vier Wochen den endgültigen Schritt machte und seine Bewerbung bei der Stadt einreichte.

Familien im Ort halten

Angefangen hatte alles mit dem Wunsch nach einer größeren Wohnung für sich und seine Familie. „Inzwischen suchen wir seit fünf Jahren, bislang ohne Erfolg“, beklagt er. Und wie ihm gehe es vielen jungen Familien, die Renningen aus genau diesem Grund verlassen mussten. Das Angebot sei zu gering, die Preise eklatant zu hoch.

„Das darf nicht sein“, findet er. Denn um Familien im Ort zu halten, brauche es ausreichend Wohn- und Bauplätze. Entsprechende Entwicklungen würden in der Politik oft zu lange hinausgezögert.

Metzulat ist keiner, der nach Stillstand strebt. In dieser Hinsicht folgt er weitgehend der Linie von Amtsinhaber Wolfgang Faißt. „Wir brauchen das Wachstum, wenn auch natürlich maßvoll“, sagt Metzulat. Diese Einstellung findet in Renningen nicht nur Freunde, das weiß er. Manch einer möchte Renningen gerne so behalten, wie es ist. „Aber ich stehe zu meiner Ansicht. Eine Stadt ist etwas Lebendiges und Pulsierendes, das sich entwickelt.“ Gleichzeitig Grünflächen und Naherholung zu erhalten, sei damit durchaus vereinbar. Zugleich möchte er sich für eine intensivere Stärkung der Innenentwicklung einsetzen.

Ein weiteres Thema, das Metzulat sich auf die Fahnen geschrieben hat, ist mehr Transparenz. „Ich bin selbst ein sehr transparenter Mensch und würde mir das auch fürs Rathaus wünschen.“ Es sei nicht schwer, Menschen in die Entwicklungen der Stadt und die Entscheidungsfindungen einzubinden, auch mithilfe der modernen Medien. Als Beispiel nennt er die Ansiedlung von Bosch. „Es ist hier nicht das Ergebnis, das mich stört“, betont er. „Bosch ist ein großer Arbeitgeber.“ Aber er bemängele, wie es zu dieser Entscheidung kam, „dass die Bürger zu wenig eingebunden wurden“. Immerhin sei der Flugplatz ein Wahrzeichen der Stadt „und ein wunderbarer Rückzugsort, den ich als Naherholungsgebiet niemals aufgegeben hätte“.

Bürger sollen die Wahl haben

Metzulats Familie ist in Renningen keine unbekannte und quasi ein Urgestein der Rankbachstadt. Darauf will sich der parteilose Bewerber beim Wahlkampf aber nicht verlassen. Von September an will er Flyer und Plakate verteilen und aktiv auf die Bürger zugehen. Seine Chancen auf einen Wahlsieg betrachtet er „realistisch“, sagt er.

Faißt habe in seiner Zeit eine solide Arbeit geleistet und sich keine großen Fehltritte erlaubt, was es einem Gegenkandidaten erschwere. Aber eine Konstellation wie vor acht Jahren, „ohne richtigen Gegenkandidaten“, sei nicht der Sinn einer Demokratie. „Bei einer Wahl sollen die Leute auch wirklich eine Wahl haben“, findet er.

Vor allem wolle er versuchen, die Nicht-Wähler anzusprechen, dazu Familien und kleine und mittelständische Unternehmen erreichen. Gerade Letztgenannte fühlten sich, wie er in Gesprächen mitbekommen habe, in den letzten Jahren zu sehr hinten angestellt und glaubten ihre Interessen kaum noch wahrgenommen. Im Hinblick auf die B 295-Provisorien möchte er bis zum Lückenschluss zudem noch eine bessere Zwischenlösung erreichen.