Der Amtsinhaber Wolfgang Faißt erhält Rückendeckung aus dem Gemeinderat. Die Grünen möchten sich nicht auf einen der Kandidaten festlegen.

Renningen - Wer der nächste Bürgermeister von Renningen wird, entscheiden am Sonntag, 9. Oktober, die Wähler. Doch hinter wem stehen die Parteien, die im Gemeinderat vertreten sind und die mit dem neuen alten oder neuen neuen Rathauschef zukünftig zusammenarbeiten werden?

 

Die Bewerber treten – ausgenommen Alfred Wilhelm von der Nein-Idee – alle parteilos an, auch wenn der amtierende Wolfgang Faißt Landesvorsitzender der Freien Wähler in Baden-Württemberg ist. Trotzdem haben auch andere Parteien außer den Freien Wählern bereits öffentlich verkündet, dass sie den Amtsinhaber als Kandidaten unterstützen, nämlich die CDU und die SPD. Auch die Frauen für Renningen im Rat würden „gerne weiter mit Bürgermeister Faißt arbeiten“, sagt die Vorsitzende Traute Badjon auf Anfrage unserer Zeitung. „Wir fühlen uns von ihm auch als kleine Fraktion ernstgenommen.“ Eine Absprache zur Wahl gebe es aber nicht, „jedes Mitglied entscheidet individuell“. Allein die Grünen haben sich auf keinen speziellen Kandidaten festgelegt.

„Keiner hat ausdrücklich grüne Ideen“

„Wir haben selbst viel Mühe darauf verwendet, einen eigenen Kandidaten zu stellen“, berichtet die Vorstandssprecherin der Renninger Grünen, Andrea Menschick. Aus gesundheitlichen Gründen habe sich das Vorhaben aber leider zerschlagen. „Und von den jetzigen Kandidaten hat keiner so ausdrücklich grüne Ideen, dass wir sagen könnten, dass wir speziell ihn unterstützen.“ Dennis Metzulat, der einzige heimische Gegenkandidat zu Wolfgang Faißt, habe gute Ansätze, „aber ich weiß nicht, wie ausgegoren das ist“, sagt Menschick.

Für die Freien Wähler stand schon früh fest, dass sie ihren Parteikollegen unterstützen. „Wir sind mit dem Zustand in Renningen zufrieden und auch mit der Arbeit, die Wolfgang Faißt geleistet hat“, sagt Gerhard Maier, Vorsitzender der Freien Wähler. Schon deshalb gebe es für sie keinen Grund zu einem anderen Bewerber zu halten. „Zumal die Auswahl der geeigneten Kandidaten nicht sehr groß ist“, ergänzt er. Für ihn sei allein Dennis Metzulat ein ernstzunehmender Mitbewerber – eine Einschätzung, die auch die Frauen für Renningen und die SPD offen teilen. „Er ist jung und engagiert, kann gut reden und formulieren“, meint Maier. Aber ihm fehle das Handwerkszeug, sprich: die Verwaltungserfahrung für eine Stadt dieser Größenordnung, glaubt er. Ähnlich betrachtet es Arno Pfleghar, Vorsitzender vom CDU-Stadtverband. Wolfgang Faißt sei ein guter Bürgermeister, der immer ein offenes Ohr für die Ratsleute habe. Ob die „kleinen, schnellen Lösungen“, wie sie Dennis Metzulat anrege, wirklich so umsetzbar seien, bezweifle er.

„Amtsinhaber hat kaum Fehler gemacht und es verdient“

Auch die SPD fühlt sich nach Aussage des Vorsitzenden Reinhard Händel vom Bürgermeister bislang gut unterstützt. „Es ist wichtig, dass man jemanden an der Spitze hat, mit dem man zurecht kommt“, findet er. Natürlich gebe es offene Baustellen in Renningen, gerade in Sachen Lärmschutz und dergleichen. Lösungen dafür seien aber in Arbeit. „Und wenn ein Amtsinhaber in seiner Zeit keine oder kaum Fehler gemacht hat, hat er es verdient, dass man ihn unterstützt.“