Wo die Guggenmusiker Sotanos auftreten, geht es hoch her. So auch bei ihrer Zehn-Jahre-Jubiläumsparty in der Stegwiesenhalle. Mit viel Musik, Tanz und guter Stimmung heizen die Narren ihrem Publikum ordentlich ein.

Renningen - Schon von Weitem sind die Guggen zu sehen. Und vor allem zu hören. Mit ihren riesigen Instrumenten marschieren sie vor der Renninger Stegwiesenhalle auf und proben, was das Zeug hält. Denn gleich geht’s drinnen in der Halle rund und da muss das Programm sitzen. Bereits seit zehn Jahren bereichert der Guggenmusikverein Sotanos die Renninger Fasnetskultur. Und das wurde am Samstag, kurz vor dem traditionellen Beginn der Faschingszeit am 11.11., mit einer großen Party kräftig gefeiert.

 

Mit dabei sind insgesamt acht befreundete Musikgruppen, mit ihren Auftritten tragen sie zu einem bunten Abend bei. Unzählige mehr sind „nur“ als Gäste gekommen, um das Sotanos-Jubiläum zu feiern. Monika Deeg ist die Chefin der Renninger Guggenmusiker. Sie weiß noch ganz genau, wie alles angefangen hat: „Wir waren eine Gruppe junger Leute, alle so Anfang 20 und haben gedacht, dass wir jetzt endlich mal was Neues für die jungen Leute machen müssen.“ Der Idee folgte dann die Umsetzung. Sie alle kommen aus Renningen und der Umgebung. Und weil es in Renningen gute Probemöglichkeiten gibt, haben sich die Guggenmusiker kurzerhand dort angesiedelt. „Sotanos“ ist übrigens spanisch und bedeutet Keller. Auf den Namen seien sie gekommen, weil sie anfangs noch in einem Gewölbekeller in Weissach geprobt haben.

Gruppe zählt 41 aktive Musiker

Mit 41 aktiven und fast 90 passiven Mitgliedern hat die Idee von Monika Deeg und ihren Mitstreitern über die Jahre immer mehr Anhänger gefunden. „Hier in Renningen sind wir im Vereinsgeschehen sehr verwurzelt und die Guggen untereinander, das ist wie so eine große Familie“, berichtet die Vereinsvorsitzende. Die gute Stimmung in der Stegwiesenhalle lässt daran auch gar keinen Zweifel.

Die Leonberger Waldhexen etwa rühren die Geburtstagskinder mit einem Kuchen sogar fast zu Tränen. Alle Altersklassen sind da und feiern fröhlich und ausgelassen. Kinder mit Gehörschutz sind ebenso auf der Tanzfläche unterwegs wie ältere Herren oder Teenager. Monika Deeg kann diesen Eindruck bestätigen: „Guggenmusik ist nicht die klischeehafte, volkstümliche Musik von Bierfesten, auf denen ein schiefer Ton dem anderen folgt und geschunkelt wird. Wir haben durchaus einen hohen musikalischen Anspruch an uns. Die Art von Musik, die wir machen, ist ähnlich der einer Brassband.“ Und das kommt offenbar beim Publikum gut an.

Das gesamte Jahr über unterwegs

Die Musiker vom Guggenverein Sotanos sind das ganze Jahr über viel unterwegs. Auf Veranstaltungen befreundeter Vereine, aber auch bei Geburtstagen und natürlich bei den traditionellen Faschingsumzügen sind sie mit dabei. „Als traditioneller Faschingsverein tragen wir unser Häs dabei natürlich nur vom 11.11. bis zum Aschermittwoch“, erzählt Monika Deeg.

Tradition und Moderne vereinen die Guggen auf so charmante und gekonnte Art, wie man es sich vielerorts nur wünschen kann. Das zeigt auch die Musikauswahl des Party-Abends. Aus den klassischen Blechblasinstrumenten tönen Rocksongs wie „Another brick in the wall“ in einer unverstärkten Lautstärke, um die die Guggen sicher von so manchen Stars beneidet werden.

Der Abend ist gelungen – und lässt einen gespannt und optimistisch in die Zukunft der Guggenmusik Sotanos blicken.