Sie wollen den Kameraden fernab der Heimat eine kleine Freude bereiten in emotional schwierigen Zeiten: Die Reservistenkameradschaft auf den Fildern hat drei Pakete mit Leckereien nach Afghanistan, Kosovo und Mali versandt.

Klima & Nachhaltigkeit: Judith A. Sägesser (ana)

Filder - Büchsenwurst, Ministollen und Weihnachtsgutsle aus der Heimat können das tollste Geschenk sein. Zumal für Menschen, die an den Feiertagen fernab der Familie als Soldaten Dienst tun. Um der deutschen Truppe im Auslandseinsatz eine Freude zu bereiten, hat die Reservistenkameradschaft Filder drei Weihnachtspakete geschnürt, 55 Kilogramm bringen die süßen Grüße aus der Heimat gemeinsam auf die Waage.

 

Per Feldpost verschickt

Die Pakete gingen in diesem Jahr nach Mali, in den Kosovo und nach Afghanistan. Daniel Bork, der Schriftführer der Reservistenkameradschaft auf den Fildern, hat sie Anfang Dezember per Feldpost versandt. In Afghanistan sei die Bescherung schon angekommen, berichtet er. Der General dort habe sich gemeldet.

In Afghanistan sind knapp 100 deutsche Soldaten stationiert. Sie helfen bei der Stabilisierung des Landes und bilden lokale Sicherheitskräfte aus. Ein Paket mit kulinarischen Erinnerungen an die Heimat bekommen aber auch die Soldaten in Mali. Dort ist die European Training Mission seit 2013 damit beschäftigt, die malischen Sicherheitskräfte auszubilden. Die deutschen Soldaten stellen zudem die sanitätsdienstliche Versorgung der Mission sicher. Und der Einsatz im Kosovo ist der älteste der Bundeswehr. Seit 1999 tragen deutsche Soldaten dort im Rahmen der KFOR zur Sicherheit im Kosovo bei.

Die Initiative, den Kameraden im Auslandseinsatz Leckereien aus der Heimat zu schicken, kommt vom Hauptgefreiten d.R., Daniel Bork. Bereits das sechste Mal habe er Pakete für die Kameraden verschickt, erzählt er. Angefangen habe alles vor sieben Jahren, als ein guter Freund von Bork über Weihnachten in Afghanistan stationiert gewesen sei. Ihm habe er damals ein Päckchen zukommen lassen. Im Folgejahr hat Bork das Ganze dann zusammen mit den Reservistenkameraden auf den Fildern größer aufgezogen.

Die Reservistenkameradschaft, bei der Bork Schriftführer ist, hat derzeit gut 100 Mitglieder von der gesamten Filderebene. Sie sind normale Zivilpersonen, wie Bork erklärt. Sie waren mal Soldaten, unterschiedlich lang. Bork ist 33 Jahre alt und lebt in Steinenbronn.

„Einsätze kennen schlichtweg nur wenige“

Die Pakete sind in den vergangenen Jahren von der Filderebene aus an unterschiedliche Orte verschickt worden. Stets durften sich aber Empfänger freuen „in irgendeinem gottverlassenen Außenposten“, sagt Bork. Gerade an die, an die nur wenige denken, wollen Bork und seine Kameraden denken. „Um so dazu beitragen zu können, ein wenig leichter durch die emotional sicher schwierige Weihnachtszeit zu kommen.“ Vielen Deutschen sei doch gar nicht bewusst, wo die Bundeswehr überall stationiert sei. „Die Einsätze kennen schlichtweg nur wenige“, sagt Daniel Bork.

Die Kameraden auf der Filderebene haben intern Spenden und Naturalien für die Soldaten gesammelt. Einer habe zum Beispiel 50 Ministsollen beigesteuert. „Und von den Geldbeträgen habe ich eine große Einkaufstour gemacht“, sagt Daniel Bork. Er hat unter anderem Lebkuchen, Gummibärchen, Schokolade und jede Menge Dosenwurst gekauft. „Ein bisschen was Heimisches eben.“