Am Wochenende des 11. und 12. Juli findet auf der Messe Stuttgart das Retro Race statt. Mehr als hundert Oldtimer treten in verschiedenen Schaurennen gegeneinander an. Neu dabei ist ein Off-Road-Parcours.

Stuttgart - Bei Rennwagen kann Roland Asch nicht widerstehen. Deshalb war es für den ehemaligen Rennfahrer keine Frage, das Angebot anzunehmen, Markenbotschafter bei der Veranstaltung Retro Race zu werden. Die Messe für Schaurennen von Oldtimern findet am 11. und 12. Juli auf dem Gelände der Landesmesse statt und ist die kleine Schwester der Oldtimermesse Retro Classics im März.

 

„Erst vor Kurzem habe ich den Porsche zurückgekauft, mit dem ich 1986 Rennen gefahren bin“, erzählt Roland Asch. „Mit dem komme ich zur Messe und fahre mit.“ Ganz entspannt will der 64-Jährige die Sache angehen, genauso wie Jochen Mass, der ebenfalls die Veranstaltung unterstützt und mitfährt. Außer den beiden haben sich bisher 120 Fahrer angemeldet, die auf der 2,4 Kilometer langen Strecke rund um die Messehallen ihre Runden drehen wollen.

„Das soll ein Volksfest für die ganze Familie werden“, sagt Karl Herrmann, der Geschäftsführer von Retro Race. Für Kinder gebe es eine Bobbycar-Rennstrecke, für Größere ein Go-Kart-Parcours, und für alle stehe das Fahrerlager offen. „Man kann sich mit den Fahrern unterhalten und zuschauen, wie sie ihre Wagen reparieren und pflegen“, sagt Herrmann.

Off-Road-Parcours ist neu im Programm

Das Retro Race findet erst zum zweiten Mal statt, soll aber laut Herrmann unter Autoliebhabern zu einer festen Größen werden. Allerdings, darauf legt er Wert, dürfe man das Retro Race nicht mit dem Solitude Revival in einen Topf werfen, das eine Woche später am 18. und 19. Juli auf der original Rennstrecke Solitudering stattfindet. „Wir stehen auch nicht in Konkurrenz, sondern sind eine ganz andere Art von Veranstaltung“, sagt Herrmann.

Neu im Rahmenprogramm ist ein Off-Road-Parcours, in dem sieben verschiedene Marken von Geländewagen präsentiert werden. Die Besucher können als Beifahrer dabei sein, wenn es mit 35 Grad seitlicher Neigung in eine Schräglage geht. Bei einer Schikanenüberfahrt geht es in 3,5 Meter Höhe und eine Steigung von 80 Prozent gibt es ebenfalls in dem Parcours. Auf einer kleinen Händlermeile ist Material für Schrauber und Bastler im Angebot, bei der Fahrzeugbörse wurden bisher hundert Oldtimer angemeldet.

Mit den ältesten und damit wahrscheinlich spektakulärsten Autos reist Reiner Wilhelm an. Wilhelm ist großer Fan des Ford Modell T und bringt neun Fahrzeuge mit, die aus der Zeit zwischen 1910 und 1926 stammen und teilweise Straßenzulassungen haben. Darunter ist auch ein original Ford-T-Tanklaster, den Wilhelm in eine Bier-Zapfstelle umgebaut hat (auch diese wird er zum Retro Race mitbringen). Alle seine Autos sollen Runden auf der 2,4 Kilometer langen Strecke drehen, die sich im Vergleich zum Vorjahr nicht verändert hat. „Zur Sicherheit für Fahrer und Zuschauer haben wir nur ein paar Strohballen mehr und andere Kleinigkeiten geändert“, sagt Jürgen Zanetti, der für den Parcours verantwortlich ist. „Sicherheit geht immer vor, und wir sind froh, dass letztes Jahr kein Unfall passiert ist“, sagt Zanetti.

Beim Drift-Cup rutschen neue Autos über den Asphalt

Weil die Veranstalter eine Art Mittagspause einhalten müssen, in der die alten Rennwagen in der Boxengasse bleiben, wird es in dieser Zeit Präsentationen von Tesla geben. Die Besucher können sich selbst ans Steuer der Elektroautos setzen. Spektakulär schätzt Herrmann die Einlage des Drift-Cups ein, bei dem zwei Rennwagenfahrer gegeneinander antreten und durch einen Parcours driften. Gewertet werden Geschwindigkeit, Driftwinkel und Eleganz.

Zuletzt hofft Karl Herrmann noch, dass das Wetter mitspielt. „Beim ersten Retro Race vor einem Jahr haben wir das wärmste Wochenende erwischt. Das schreckt natürlich manche Besucher ab.“ Gespannt verfolgt er deshalb die Wettervorhersagen und hofft, dass es bis zum 18. Juli etwas abkühlt. „30 Gard sind ja okay, aber alles, was drüber ist, macht auf dem heißen Asphalt wirklich nicht so viel Spaß.“