Das Team vom Reyerhof hat am Samstag zu der Aktion „Zukunft säen“ eingeladen.

Stadtleben und Stadtkultur : Alexandra Kratz (atz)

Möhringen - Es geht darum, ein Zeichen für die Unabhängigkeit der Bauern zu setzen. Etwa 30 Personen, vor allem Familien mit kleinen Kindern, kamen am Samstag zu der Aktion „Zukunft säen“ auf das Feld im Gewann Sindelbach in Möhringen. Sie liefen über den frisch bearbeiteten Acker und verteilten im gemeinsamen Rhythmus Winterweizenkörner gleichmäßig auf dem Boden. Christoph Simpfendörfer und Dorothea Reyer-Simpfendörfer hatten zu dem Termin eingeladen. Sie führen den Reyerhof an der Unteraicher Straße seit 1986.

 

Hintergrund der Aktion ist die wachsende Konzentration auf dem Saatgutmarkt. Nur noch vier Firmen kontrollieren mehr als 80 Prozent des Saatguthandels, sagt Christoph Simpfendörfer. Immer mehr Bauern würden so abhängig werden von den Züchtungsentscheidungen der Unternehmen, die häufig zu Chemiekonzernen gehören. Diese Konzentration führe zu einer Abnahme der Sortenvielfalt. Regionale Bedürfnisse und Erfahrungen würden so nicht mehr berücksichtigt werden. „Der Jahrhunderte alte Brauch, sein eigenes Saatgut zu gewinnen und auszusäen, wird dadurch unmöglich gemacht“, so Simpfendörfer. Nach getaner Arbeit folgte am Samstagnachmittag das gemütliche Beisammensein. Ein Lagerfeuer wurde entzündet und Stockbrot gebacken.