Die Planungen für ein Geschäftshaus in zentraler Lage Waiblingens haben viele Jahre gedauert. Doch seit dem Baubeginn Anfang 2016 kommt das Projekt der Volksbank Stuttgart gut voran.

Waiblingen - Knapp 15 Monate hat es vom Baubeginn bis zum Richtfest gedauert, das am Montagnachmittag auf der Baustelle neben der Volksbank-Filiale in der Waiblinger Bahnhofstraße gefeiert worden ist. Der Vorstandsvorsitzende der Volksbank Stuttgart, Hans Rudolf Zeisl, ist recht zufrieden mit dem Fortschritt des Gebäudes, das seine Bank in zentraler Lage errichten lässt – dort, wo bislang ein schlichter Parkplatz in bester Innenstadtlage war.

 

Rechtzeitig zur Remstal-Gartenschau, die im Frühjahr 2019 beginnt, soll das Geschäftshaus mit einer Nutzfläche von mehr als 12 000 Quadratmetern komplett vollendet sein. Darin finden ein Hotel, ein Lebensmittelmarkt sowie eine Tiefgarage Platz.

Vollendung bis zum Jahr 2019

Der schnellen Bauzeit, so erzählte der Architekt Andreas Bloss vom Winterbacher Büro Bloss Keinath Architekten, sei allerdings eine lange Planungsphase vorangegangen. Wann genau sein Büro mit den Entwürfen begonnen habe, könne er gar nicht mehr sagen: „Aber Ende 2011 habe ich eine erste Rechnung geschrieben und die wurde auch prompt bezahlt.“ Während der langen Entwicklungszeit habe man „unzählige Alternativen und Varianten“ entwickelt, sowohl was die Nutzung als auch die Entwürfe angehe: „Selbst ein kleines Hochhaus war darunter.“ Stattdessen wächst an der Fronackerstraße nun ein Gebäude heran, das laut Bloss „fast so tief wie hoch ist“: vier Ebenen liegen unter der Erde, vier Etagen oberhalb davon.

Mit langwierigen Hotel-Bauprojekten hat man in Waiblingen einige Erfahrungen gesammelt. So hatte sich die Stadt im Jahr 2011 mit einem Investor darauf geeinigt, dass dieser in den Obergeschossen des zweitältesten Hauses der Kommune ein Boutique-Hotel einrichten soll. Im Erdgeschoss zaubert der Sternekoch Bernd Bachofer seine Gerichte, insbesondere seine Gäste sollten die Möglichkeit einer Übernachtung bekommen. Doch der Investor ging pleite und erst nach langem Hin und Her kam die Stadt wieder in den Besitz der Schlüssel. Ein Boutique-Hotel gibt es bislang nicht.

Mehr Übernachtungsmöglichkeiten für Touristen

„Wir freuen uns, dass Waiblingen noch mehr Übernachtungsmöglichkeiten bekommt“, sagte der Oberbürgermeister Andreas Hesky beim Richtfest. Das sei auch im Hinblick auf die Gartenschau wichtig und ermögliche der Stadt, die bisher vornehmlich Tagestouristen anlocke, „noch mehr zu punkten“.

Als „Bereicherung für die Stadt“ sieht auch die Hotelbetreiberin Ellen Aschke das künftige „Holiday Inn Express Stuttgart-Waiblingen“. Den Namen habe man gewählt, um auch internationale Gäste anzulocken, denen Waiblingen kein Begriff sei.

Das Hotel in Zahlen

Neubau
Der neue Gebäudekomplex, der in zentraler Lage an der Bahnhofstraße in Waiblingen entsteht, kostet insgesamt rund 20 Millionen Euro. Der Baubeginn war Anfang des Jahres 2016. Untergebracht werden im Geschäftshaus ein Lebensmittelmarkt mit einer Verkaufsfläche von 1600 Quadratmetern sowie ein Drei-Sterne-Plus-Hotel mit 118 klimatisierten Zimmern, das kein Restaurant, aber einen 24-Stunden-Service und einen Fitnessraum hat. Zudem entsteht eine Tiefgarage mit 130 Stellplätzen. Für das neue Gebäude sind fast 50 000 Kubikmeter Erdmasse bewegt worden

Mieter
Bauherr des Gebäudes ist die Volksbank Stuttgart, die die Flächen weitervermietet: an die Sierra Hotel Management GmbH mit Sitz in Karlsruhe sowie die Supermarkt-Kette Tegut. Die Tiefgarage betreut die Parkierungsgesellschaft der Stadt Waiblingen.