Der Feurige Elias, das Sofazügle und viele andere Museumsbahnen lockten ganze Heerscharen von Bahnbegeisterten zu den Märklintagen nach Göppingen. Auch die Modellbahnfans kamen voll auf ihre Kosten.

Region: Corinna Meinke (com)

Göppingen - Eisenbahnen in Originalgröße und en miniature haben am Wochenende rund 100 000 Besucher aus nah und fern nach Göppingen gelockt, wo die zehnten Märklintage und die daran gekoppelte 32. Internationale Modellbahnausstellung stattfanden. Im Stauferpark, in der EWS-Arena, im Märklinmuseum und gemeinsam mit der Gleisbaufirma Leonhard-Weiss auf deren Gelände ließ das örtliche Traditionsunternehmen Märklin nichts unversucht, um Göppingen erneut zum Mekka der Eisenbahnfreunde zu machen.

 

Museumsbahnen schnauften das Filstal entlang

„Mit Volldampf voraus“ hieß es am Hauptbahnhof, wo gleich zwei Dampflokomotiven des Bayerischen Eisenbahnmuseums Nördlingen die Geislinger Steige bis nach Amstetten (Alb-Donau-Kreis) hinauf schnauften, während eine Lok der Lokalbahn Amstetten-Gerstetten samt ihrem Plattformwagen die Bahnenthusiasten über die Filstalbahn bis nach Plochingen im Kreis Esslingen transportierte. Nicht nur am Bahnhof bewies ein international gefärbtes Stimmengewirr den großen Einzugsbereich der Märklintage.

Lokparade im Göppinger Bahnhof

Dank der 24 Pendelbussen, die alle Veranstaltungsorte per Rundkurs verbanden, stellte sich die Anreise mit dem Zug für viele Besucher als lohnende Alternative zum eigenen Auto heraus. Angekommen auf den Bahnsteigen, fielen die Besucher auf den Märklintagen automatisch mit der Tür ins Haus, denn dort begann das vielfältige Programm mit Besuchen auf den Führerständen von allein acht historischen Dampflokomotiven und vielen weiteren Loks und Zügen der sogenannten Lokparade.

„Die Stimmung hier ist großartig“, kommentierte der 16-jährige Marius von den Eisenbahnfreunden Zollernbahn, die zum ersten Mal in Göppingen zu Gast waren, seinen Eindruck auf Gleis vier. Zusammen mit seinem Bruder und weiteren Vereinsmitgliedern informierte der künftige Mechatroniker die Gäste über das Paradepferd des Vereins: eine Dampflok 01519, wie sie seit den 1930er Jahren bei der Deutschen Reichsbahn eingesetzt wurde und für deren Erhaltung sich nun die Firma Märklin als Sponsor engagiert.

Holzklasse von Sofazügle und Feurigem Elias

Wer sich von den großen Vorbildern vergangener Zeiten losreißen konnte und genügend Fotos von den Eisenbahnveteranen gemacht hatte, konnte sich mit dem Pendelbus zu den weiteren Schauplätzen kutschieren lassen. In den geöffneten Werkshallen der Gleisbaufirma Leonhard-Weiss testeten die Besucher die ungewohnte Holzklasse von Sofazügle und Feurigem Elias, historische Museumszüge, die die Stuttgarter Gesellschaft zur Erhaltung von Schienenfahrzeugen hegt und pflegt.

Große Miniaturbahnausstellung im Stauferpark

An der nächsten Station im Stauferpark konnten die Besucher endlich in die Welt der Miniatureisenbahnen eintauchen. Hier zeigten Aussteller auf 9000 Quadratmeter Fläche in der Werfthalle und auf dem Dr.-Herbert-Königplatz ihr Zubehör vom elektronisch erzeugten Lokgeräusch über Oberleitungen, Gleisplanungsprogrammen bis zu Sonderlackierungen für Modellbahnen. Und an den Schauanlagen in verschiedenen Spurgrößen bestaunten die Besucher die unzähligen Kombinationsmöglichkeiten, und viele nutzten die Gelegenheit, über die Details zu fachsimpeln.

Als Dauerbrenner erwiesen sich wieder die Märklin-Lokmontage für jedermann und die Informationsstände der Märklinkundenclubs, wo Sondermodelle gekauft und Eintrittskarten für nichtöffentliche Werksführungen zu haben waren. Ein paar Meter weiter hatten andere Märklinmitarbeiter an der eigens eingerichteten Reparaturannahmestelle eher wenig zu tun.

Extra viel Platz gab es diesmal für die Hersteller und Clubs von Gartenbahnen, um die sich alles an der EWS-Arena drehte. Zur Freude der Gäste zeigten die LGB-Freunde Rhein-Sieg und ihre Kollegen aus Duisburg weitläufige detailreiche Anlagen.