Moritz Wahl holt bei den deutschen Meisterschaften Bronze, Aron Heumann erreicht fünften Rang.
Fellbach - Genau 698 Kilometer sind es von Fellbach bis nach Frankfurt an der Oder, am Wochenende Austragungsort der nationalen Juniorenmeisterschaften der Ringer im griechisch-römischen Stil. Dass die finalen Begegnungen um die Medaillenplätze bereits am Sonntagmorgen angesetzt waren, dürfte der dreiköpfigen Abordnung des SV Fellbach gut in den Terminplan gepasst haben: Der Empfang der Rückkehrer Moritz Wahl, Aron Heumann und ihres Trainers Tariel Shavadze konnte nach einem langen Tag auf der Autobahn deswegen noch zu einer ganz manierlichen Abendstunde stattfinden. Die halbe Abteilung war angetreten, als die beiden Griffkünstler eine beachtenswerte Ausbeute präsentieren konnten.
Aron Heumann Sport-Ass des Jahres 2016
Moritz Wahl, 17, der im vergangenen Jahr als A-Jugendlicher mit Platz vier ganz knapp an einer Medaille vorbeigegriffen hatte, konnte sich nun eine Altersklasse höher als jüngster Junior die Bronzemedaille in der Gewichtsklasse bis 74 Kilogramm sichern. Aron Heumann, der wegen der deutschen Meisterschaften seine Auszeichnung als Sport-Ass des Jahres 2016 am Freitagabend in der Alten Kelter nicht persönlich entgegennehmen konnte (wir haben berichtet), landete unter den bundesweit besten 14 Ringern der Klasse bis 84 Kilogramm auf Rang fünf. Auch für den 19-Jährigen bedeutete diese Platzierung eine deutliche Steigerung gegenüber dem Vorjahr, als er sich nach einer frühen Niederlage gegen den Wittener Martin Tasev mit Rang 13 begnügen musste. Trotz der erfreulichen Steigerung haderte Aron Heumann ein wenig über den verpassten Sieg im Kampf um Rang drei: „Die Medaille hatten wir vor Augen.“ Doch Aron Heumann unterlag am Sonntagmorgen Felix Kästner vom KSV Pausa. Zuvor hatte er in der Qualifikation den Metternicher Wladimir Schäfer klar besiegt. Im Viertelfinale traf der Mann vom SV Fellbach dann jedoch auf Friedrich Fouda (ASV Plauen) und musste sich dem späteren Goldmedaillengewinner geschlagen geben. „Einen Trainer der ganz zufrieden ist, gibt es nicht“, sagte Tariel Shavadze, der auf zwei Medaillen gehofft hatte. Weit von kompletter Zufriedenheit entfernt war der elffache georgische Meister jedoch nicht am Wochenende, hat sich doch der SV Fellbach unter 71 Vereinen auf einem überaus beachtlichen fünften Platz eingereiht.
Lob von Trainer Tariel Shavadze für Moritz Wahl
Überaus beachtlich war dabei vorneweg der Auftritt von Moritz Wahl. Der Begabte setzte sich gegen Tilman Sutor (KV Riegelsberg) und anschließend gegen den Laudenbacher Florian Scheuer klar durch. Erst dem ehemaligen Vize-Europameister Karan Mosebach vom gastgebenden RSV Frankfurt/Oder, zudem Weltmeisterschaftsteilnehmer und Vierter der Olympischen Jugendspiele 2014, musste sich Moritz Wahl geschlagen geben. Für Karan Mosebach, der während der gesamten Titelkämpfe keinen einzigen Zähler abgegeben hatte, war der 4:0-Erfolg der bis dahin knappste Sieg des Wochenendes. Folglich gab es für Moritz Wahl, dessen jüngere Brüder Hugo und Paul ebenfalls auf der Matte aktiv sind, ein Lob von Tariel Shavadze: „Moritz hat sehr stark gekämpft.“