Mit einer Großinvestition in die eigene Fahrzeugflotte rüstet das Rote Kreuz im Rems-Murr-Kreis seinen Fuhrpark auf.

Rems-Murr: Sascha Schmierer (sas)

Fellbach - Mit einer Großinvestition in die eigene Fahrzeugflotte rüstet das Rote Kreuz im Rems-Murr-Kreis seinen Fuhrpark auf: Um die Versorgung bei Notfällen zu verbessern, hat die Hilfsorganisation fünf neue Rettungswagen mit modernster Ausrüstung in ihren Dienst gestellt. Rund 1,1 Millionen Euro hat der Kreisverband in die neuen Fahrzeuge – vier Mercedes-Benz-Sprinter 319 CDI und ein Allradfahrzeug 519 CDI – investiert.

 

„Die Wagen sind auf dem neuesten medizinisch-wissenschaftlichen Stand“, sagt Thomas Behringer, der Leiter des DRK-Rettungsdiensts für den Rems-Murr-Kreis. Gleich zwei der neuen Fahrzeuge werden in der Rettungswache in der Fellbacher Ringstraße stationiert sein. Die weiteren Standorte sind Backnang und Schorndorf, für Welzheim gibt es ein Allradfahrzeug, um Unfallopfer auch bei Schnee und Glatteis sicher in die Klinik zu bringen. „Wir müssen zum Patienten kommen“, erklärt Behringer die Sonderausstattung für die durchschnittlich immerhin elf Einsätze pro Tag in diesem Bereich.

EKG und Beatmungsgerät gehören zu den wichtigsten Bestandteilen

Um die Frage zu klären, wie im Rems-Murr-Kreis ein Rettungswagen eigentlich ausgestattet werden muss, hatte sich der Kreisverband im Vorfeld mit Rotkreuz-Experten und Notärzten beraten. EKG und Beatmungsgerät gehören zu den wichtigsten Bestandteilen des mobilen Rettungsdienstes. Doch in den Schränken und Schubladen verstecken sich noch mehr Ausrüstungsgegenstände, nicht ohne Grund werden Rettungsfahrzeuge mittlerweile gern als rollende Intensivstation bezeichnet. Die Ausstattung reicht von der Absaugpumpe übers Blutzuckermessgerät bis zum Stethoskop. Verbandsmaterial, Spritzen und Medikamente sind genauso an Bord wie modernste technische Geräte. Allein EKG, Elektrokardiogramm, und Beatmungsgerät in den „mobilen Intensiv-boxen“ kosten rund 50 000 Euro.

Die neue Ausstattung sorge dafür, Verletzte an Bord besser behandeln zu können, genauere Diagnosen zu tätigen, Therapien einzuleiten und den Krankenhäusern und Notärzten präzisere Angaben machen zu können, was dem Patienten fehlt, listet Thomas Behringer auf. Das bringe im Ernstfall wichtige Minuten, die Leben retten können. Das neue EKG zeige den Rettern beispielsweise an, ob die Herz-Druck-Massage auf den jeweiligen Patienten bezogen richtig ausgeführt wird. Mit den neuen Fahrzeugen biete das Rote Kreuz im Zusammenspiel mit den Notärzten „eine optimale Versorgung und Patientensicherheit“, bis der Notarzt eintrifft oder der Transport das Krankenhaus erreicht hat. An Bord der Fahrzeuge sind derzeit immer ein Rettungsassistent sowie mindestens ein Rettungssanitäter.

Die neuen Beatmungsgeräte bieten beispielsweise individuelle Anwendungen

Regelmäßig müssen die DRK-Fahrzeuge ausgetauscht und aufgerüstet werden. Das beinhaltet auch, dass die Notfallsanitäter und Rettungsassistenten immer wieder geschult werden, um die moderne Technik im Ernstfall sofort anwenden zu können. Die neuen Beatmungsgeräte bieten beispielsweise individuelle Anwendungen – es macht schließlich einen Unterschied, ob die Helfer ein neugeborenes Kind oder einen Rentner zu behandeln haben.

Der DRK-Fuhrpark für den Rems-Murr-Kreis umfasst insgesamt mit Rettungs-wagen, Fahrzeugen für den Krankentransport und Notarztwagen insgesamt 27 Fahrzeuge. Sie stehen an kreisweit acht Standorten und sind im 24-Stunden-Betrieb im Einsatz, um ausrücken und Leben retten zu können: „Die Wagen sind rund um die Uhr im Betrieb“, sagt Thomas Behringer. Die älteren Fahrzeuge werden verkauft, um die modernen Modelle finanzieren zu können. Zuschüsse gibt es von den Krankenkassen und der Frida-und-Fritz-Häbich-Stiftung.