Nur der Bonbonregen hat dem neuen Maskottchen die Show gestohlen. Beim Rosenmontagsumzug in Sillenbuch ist der Drache auf Drasibu getauft worden. Er soll das Ende der traditionellen Faschingsveranstaltung verhindern.

Sillenbuch - Ein Regen aus buntem Konfetti rieselt auf den gelb-grünen Drachen. Der kleine Johann lächelt stolz. Mit der Konfetti-Taufe hat er dem neuen Maskottchen einen Namen gegeben. Der Drache, der den Rosenmontagsumzug in Sillenbuch retten soll, heißt Drasibu.

 

Der Faschingsumzug hat in Sillenbuch Tradition. Zum 30. Mal sind Kinder mit ihren Eltern verkleidet durch Sillenbuch gezogen. Dass sie das in diesem Jahr tun würden, war allerdings im Vorfeld erneut nicht sicher: Aus Mangel an Geld und Helfern steht die Veranstaltung seit einigen Jahren auf wackeligen Beinen.

Um das Ende des Rosenmontagsumszugs zu verhindern, hat der Bürgerverein Riedenberg-Sillenbuch als Marketingaktion seinem Umzug ein Gesicht gegeben: den Drachen. In den vergangenen Wochen lief ein Wettbewerb, bei dem die Sillenbucher Kinder einen Namen für das Maskottchen vorschlagen durften. Unter rund 180 Einsendungen hat die Idee des zehnjährigen Friedrichs das Rennen gemacht.

Die Cowboys finden den Umzug „echt cool“

„Der Name Drasibu ist für uns die perfekte Mischung aus Drache und Sillenbuch“, erklärt Corinna Schröder-Hafemann, die Vorsitzende des Bürgervereins. „Wir kommen seit vielen Jahren hierher, es wäre total schade, wenn es diesen Umzug bald nicht mehr geben würde“, erklärt die Mutter des kleinen Königs Björn. Der Fünfjährige mag es, sich zu verkleiden. Auch die sechsjährigen Cowboys Marc und Jordi finden den Umzug „echt cool“. Als die Bonbons aus dem Bezirksrathaus regnen, ist Drasibu schnell wieder vergessen. Eifrig greifen die Kinder nach den Süßigkeiten. Erst als sich der Faschingsumzug langsam in Bewegung setzt, laufen die Kinder zum Drachen an der Spitze.

Seine Wirkung hat das Maskottchen dann also doch nicht ganz verfehlt. Lautstark rufen die kleinen Narren den gelb-grünen Drachen zu seiner Taufe herbei. Nach der konfettireichen Namensgebung führt Drasibu den Faschingsumzug über die Mendelssohnstraße bis zum Waldheim an der Gorck-Fock-Straße. „Wir sind das erste Mal dabei und gerade frisch hergezogen. Wir würden nächstes Jahr gerne wieder kommen“, so die Mutter des neunjährigen Noah. Ob der kleine Noah auch im nächsten Jahr wieder verkleidet durch die Straßen Sillenbuchs ziehen kann, steht noch nicht fest. Der diesjährige Umzug war aber auf jeden Fall ein großer Faschingsspaß für die Kinder.