Die Verwaltung plant ein Schaufenster für das große Rosensteinprojekt im Zuge von Stuttgart 21. Der Standort beim Rathaus ruft Kritik hervor. Die Christdemokraten fordern eine Premiumlage.

Stuttgart - Die Stadt will die Entwicklung des künftigen Stadtteils Rosenstein und die angestrebte Internationale Bauausstellung ins Schaufenster stellen. Außerdem will sie das Vorhaben mit einem knapp 70 Quadratmeter großen Modell der Rosensteinfläche veranschaulichen und zudem viel Platz für Informationen und für Veranstaltungen bieten. Die Frage, ob das Umfeld des Rathauses dafür als Standort prominent genug ist, sorgt aber für Streit.

 

Die Verwaltung peilt den früheren Standort von Conrad Elektronik neben der ehemaligen Rathausgarage an. CDU, AfD und FDP im Ausschuss für Umwelt und Technik lehnten diese Räume am Dienstag jedoch ab. Alexander Kotz (CDU) meinte, vom nahen Stadtplanungsamt könnten zwar leicht Pläne dorthin getragen werden, die Ausstellung über das Jahrhundertprojekt gehöre aber in eine Premiumlage, etwa die Königstraße, nicht in den Rathaushinterhof. Der Bezirksbeirat Mitte hingegen würde nur ungern an die frühere Idee zum Bau eines Infopavillons für S 21 auf dem Schlossplatz erinnern.

Bürgermeister Pätzold will nach Alternative suchen

Die CDU selbst hätte ja die Rathausgarage in der jahrzehntelangen Hinterhofsituation am liebsten erhalten. Weil eine Mehrheit aber den Abriss und einen Neubau beschloss, läuft im Moment dort eine städtebauliche Aufwertung. Mit dem Hinweis darauf sagte Andreas Winter (Grüne): „Der ehemalige Conrad-Standort ist nicht nur ein 2c-Standort.“ Dort seien viele Menschen unterwegs, gerade auch junge Menschen, ergänzte Bezirksvorsteherin Veronika Kienzle (Grüne). Auch Städtebaubürgermeister Peter Pätzold (Grüne) verteidigte die Überlegung der Verwaltung, zumal der Zugang in der Eichstraße barrierefrei sei. Pätzold sagte aber zu, nach einer Alternative Ausschau zu halten, wo neben der Information auch die weitere Bürgerbeteiligung stattfinden könnte. Unstrittig ist, dass nahe am Rosensteingelände in der Nordbahnhofstraße 81 ein „Gläsernes Büro“ als Anlaufstelle für Interessierte eingerichtet wird.

Thema war ferner das Ergebnis der schon umgesetzten „informellen Bürgerbeteiligung“ zum Rosensteinquartier. Das Memorandum solle für die weitere Entwicklung herangezogen werden, empfahl der Ausschuss dem Gemeinderat, der am Donnerstag darüber beraten wird.