Der baden-württembergische SPD-Spitzenkandidat Nils Schmid sagt, er glaube nicht, dass Stuttgart 21 zu einer Zerreißprobe werden könnte.

Köln - Der baden-württembergische SPD-Spitzenkandidat Nils Schmid sagt, er glaube nicht, dass die Kontroverse über Stuttgart 21 zu einer Zerreißprobe für eine Koalition von Grünen und SPD werden könnte. Der von beiden Parteien angestrebte Volksentscheid über das umstrittene Bahnprojekt diene genau dazu, diesen inhaltlichen Dissens aufzulösen, sagte Schmid am Donnerstag im Deutschlandfunk. Ein Volksentscheid wäre eine „Abstimmung in der Sache“, betonte Schmid. Wenn es künftig häufiger zu Volksabstimmungen in den Ländern oder im Bund kommen sollte, werde es „immer wieder Allianzen geben, die quer zu Koalitionsbildungen verlaufen“.

 

Schmid betonte in dem Interview weiterhin seine Zustimmung zu dem Projekt. Ein Ausstieg zum jetzigen Zeitpunkt erscheine ihm „wenig sinnvoll“. „Der Preis wäre sehr hoch“, sagte Schmid. Vieles spreche dafür, erst einmal das Ergebnis des Stresstests abzuwarten. Die Grünen sind gegen „Stuttgart 21“.

Grüne und SPD wollen am (heutigen) Donnerstag in Stuttgart mit ihren Koalitionsverhandlungen beginnen. In der ersten kurzen Runde wollen beide Parteien den Zeitplan sowie die Themen abstecken. Der designierte Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) und der Verhandlungsführer der SPD, Nils Schmid, wollen im Anschluss über die kommenden Schritte informieren.