Halbfinale im Dschungelcamp: Bei Selfiezoff und Badewannengeständnissen machen erstmals die „Stars“ außerhalb des Camps mehr Schlagzeilen als die Bewohner. Und für den Namen der Dschungelprüfung musste man bei RTL schon tief in der Vulgärsprache kramen.

Stuttgart - Was ist passiert? Pünktlich zum Halbfinale bringen sich die bereits ausgeschiedenen Camper wieder ins Gespräch: Alexander „Honey“ Keen zettelt im Luxushotel einen Selfiezoff mit seinem Begleiter und Ex-Dschungelcampbewohner von 2009, Nico Schwanz an. Unklar dabei bleibt, wer wen aus dem Bild verdrängt, geschupst oder komplimentiert hat. Hauptsache Schlagzeilen.

 

Währenddessen wird der Ton - die Dschungelkrone ist in greifbarer Nähe im Camp - ein wenig rauer. Der Streit zwischen Florian „Botoxboy“ Wess und Hanka Rackwitz klingt noch nach, als Hanka der Meinung ist, man könne kleine Probleme unter Freunden doch anders besprechen, und Florian kontert: „Wir sind doch keine Freunde.“ Hanka Rackwitz gibt am Dschungeltelefon zu: „Ich habe die Befürchtung, schon wieder keine Freunde gefunden zu haben.“

Fast mit am unterhaltsamsten gestalten sich die Rückblenden von Kader Loths Auszug, die als Fünfte das Camp verlassen musste. Auf der Fahrt flötet sie ins Mikrofon: „Wenn man Hanka überlebt, ist man immun gegen den Rest der Welt.“ Eine Silikonbusenfreundschaft sieht wohl anders aus. Angekommen im Hotel Versace nimmt Kader erstmals ein ausgiebiges Schaumbad und freut sich, den Gestank, der aus „allen Löchern“ dringt, endlich loswerden zu können. Frisch gebürstet und ordentlich aufgerüscht trifft sie ihre namenlose Begleitung auf der Terrasse und spricht wohl wahre Worte: „Meine Brüste sind größer als mein gesamtes Wesen.“

Derweil im Dschungel nehmen Hanka Rackwitz´ Ticks wieder zu. Als sie ihr Essgeschirr im Dschungeltelefon stehen lässt, braucht sie zwanghaft Bestätigung der anderen, dass niemand diese Dose berührt hat. Ihre Begründung: „Ich habe jetzt Angst vor ihr, weil ich sie nicht beobachtet habe“. Vorsorglich verpacken die Moderatoren Daniel Hartwich und Sonja Zietlow den Dschungelthron schon mal in Klarsichtfolie - damit sich Hanka, sollte sie beim Finale gewinnen, auch setzen kann. Die sieht sich im Gespräch am Dschungeltelefon auch schon ganz weit vorne: „Ja, das klingt schon, Hanka die Dschungelkönigin“. Neben Tigern, Äffchen und Krebsen, die der Inthronisation beiwohnen sollen, hofft die zwangsstörungsgeplagte Hanka auf einen Mantel aus Pfauenfedern.

Bei der Dschungelprüfung, „K-analverkehr“ gibt Marc Terenzi sein Bestes und kämpft sich erfolgreich durch ein Tunnelsystem, dass neben den vier Sternen auch Krebse, Aale, Spinnen, glibbrigen Schleim und ein Krokodil zu bieten hat. Da seine Angst - „Buchstabieren Deutsch“ - sich nicht bewahrheitet hat, holt er alle vier Sterne und hat sogar noch fast eine Minute übrig. Respekt.

Am Ende scheidet Thomas „Icke“ Häßler aus. Aufgefallen war er bislang nur, wenn keine Zigaretten mehr im Camp waren.

Höhepunkt:

Marc Terenzi bei der Dschungelprüfung. Souverän klettert er durch das Tunnelsystem, knotet Sterne ab und lässt sich nicht mal von fiesen Kommentaren von Moderator Daniel Hartwich irritieren. Der meinte, als Terenzi in einer Plexiglasröhre mit Schleim und Wasser zwei Sternehälften abknoten muss: „Mit Gleitgel kennst du dich ja eh aus.“

Tiefpunkt:

Der Tiefpunkt war quasi zeitgleich. Das Niveau der Sendung muss nicht diskutiert werden, aber bei den Namensvorschlägen der Prüfung („Rosige Röhrchenrutscher“, „K-analverkehr“) musste man bei RTL schon wirklich tief in der Vulgärsprache kramen. Sonja Zietlow kommentiert bissig: „Das ist die Po-esie, die RTL groß gemacht hat.“

Beste Sprüche:

Kader Loth : „Vielleicht hatten die Zuschauer Mitleid, als sie gesehen haben, dass ich verhungere.“

Kader Loth, beim Abschied: „Tschüss Hanka, Thomas, Jens.“ - Hanka Rackwitz daraufhin: „Jens ist nicht mehr hier.“

Kader Loth: „Wenn man Hanka überlebt, ist man immun gegen den Rest der Welt.“

Kader Loth: „Meine Brüste sind größer als mein gesamtes Wesen.“

Marc Terenzi (auf die Frage, was die schlimmste Dschungelprüfung für ihn sein würde) : „Buchstabieren Deutsch.“

Peinlichster Moment:

Als der Zuschauer von Kader Loth, die im Hotel in der Badewanne sitzt, erfährt, was die Tiere so in der Zeit im Camp mit ihr angestellt haben: „Mich haben Tiere geküsst, geleckt und auf mich gepinkelt“, sagt Kader.

Fazit:

Kurz vor dem Finale wollen alle die Blätterkrone. Ob es Marc Terenzi, Hanka Rackwitz oder Florian Wess auf den Thorn und damit zu fünf Minuten Ruhm schaffen, wird sich zeigen.