Unter der CDU-Regierung ist Rudolf Bosch als Hauptschulrebell vom Kultusminister in die Schranken gewiesen worden. Unter Grün-Rot steigt er in Riesenschritten auf.

Stuttgart - Rudolf Bosch (60) steht vor dem nächsten Karrieresprung. Der Mann aus Ravensburg ist 2007 als einer der oberschwäbischen Hauptschulrebellen in die breitere Öffentlichkeit getreten. Die Rektoren machten sich für ein integratives Schulsystem stark. Mit dem Regierungswechsel stieg auch der Stern des Lehrers. Nach 33 Jahren im Schuldienst , davon 22 in der Schulleitung, wechselte Bosch im Oktober 2011 ins Kultusministerium, um in der neu geschaffenen Stabsstelle „Gemeinschaftsschule, Schulmodelle, Inklusion“ Bürgermeister, Gemeinderäte und Schulleiter besonders aus Südbaden bei der Einführung von Gemeinschaftsschulen zu beraten. Knapp ein Jahr später, zum 1. September, wird Bosch, der für die Grünen im Gemeinderat sitzt, nun Präsident der Schulabteilung am Regierungspräsidium Freiburg, zunächst kommissarisch.

 

Zweifel am Verwaltungswissen

Während politische Gegner schon bei seinem Amtsantritt im Ministerium an der Verwaltungsexpertise des Pädagogen zweifelten, lobt Margret Ruep, die Amtschefin des Ministeriums, Boschs breit gefächertes Sachwissen, seine vielfältigen Erfahrungen in unterschiedlichen Bereichen des Schullebens, der Schulverwaltung und der Schulentwicklung. Diese qualifizierten ihn „in besonderer Weise für seine neue Aufgabe“. Seit vielen Jahre überzeugten außerdem „die Aufrichtigkeit und Integrität seiner Person“. Die Stabsstelle, an deren Sinn Verwaltungskenner zweifeln, werde nicht aufgelöst, tritt das Ministerium Spekulationen entgegen. Boschs Nachfolge solle geregelt werden, wenn Norbert Zeller, der Leiter der Stabsstelle, Ende August aus dem Urlaub zurück sei. ral