Verwaltungsbürgermeister Werner Wölfle hat sich bei einem Rundgang mit Bezirksvorsteher Klaus Eggert ein Bild des Stadtbezirks Untertürkheim gemacht.

Untertürkheim - Die schwierige Verkehrssituation rund um die Untertürkheimer Wilhelmsschule ist schon lange ein Thema im Stadtbezirk. Gerade in den Morgenstunden, wenn viele Eltern ihre Kinder zur Grundschule fahren, geht es auf der Fahrbahn chaotisch zu. „Die Eltern parken in zweiter Reihe und lassen ihre Kinder aussteigen“, berichtet der Bezirksvorsteher Klaus Eggert. Er nutzt die Gelegenheit, um den Verwaltungsbürgermeister Werner Wölfle bei einem Ortsrundgang durch den Stadtbezirk auf das Problem aufmerksam zu machen. Eggert spricht von einem „verkehrstechnischen Brennpunkt“, zumal sich in dem Quartier rund um die Oberstdorfer und die Ötztaler Straße auch noch zwei Kindertagesstätten befinden. „Hier bewegen sich sehr viele Kinder“, sagt der Bezirksvorsteher. Ziel müsse es sein, den Verkehr aus dem Viertel herauszubekommen und Schrittgeschwindigkeit einzuführen.

 

Der Karl-Benz-Platz ist nach wie vor das Sorgenkind

Die Sicherheit der Grundschüler und Kita-Kinder ist aber nicht das einzige Problem, das dem Bezirksvorsteher so kurz vor seinem Ruhestand noch unter den Nägeln brennt. Er führt den Bürgermeister auch durch die Widdersteinstraße, wo einige Ladenlokale leer stehen, durch das zum Spielcasino umfunktionierte denkmalgeschützte Bahnhofsgebäude und schließlich weiter zum langjährigen Sorgenkind des Bezirks: dem Karl-Benz-Platz.

Auf dem Weg dorthin wird allerdings deutlich, dass es auch einige Vorzeigeprojekte im Stadtbezirk gibt. Seit Jahren wird der schlechte Zustand der Bahnhofsunterführung kritisiert. Mitte der 1990er Jahre hat laut Eggert die letzte große Sanierung stattgefunden. Anschließend habe man immer wieder versucht, das Thema in die Haushaltsberatungen einzubringen, aber: „rausgekommen ist nichts“. Doch die Untertürkheimer blieben an dem Thema dran und jetzt ist zumindest ein erster Schritt gemacht. Der Künstler Marco Engelmann hat eine Tunnelwand am Eingang zum Karl-Benz-Platz mit einem großen Graffiti bemalt. Die idyllische Szenerie mit Grabkapelle, Weingärtner und Trauben bringt den Verwaltungsbürgermeister zum Schmunzeln. „Ich find’s super“, sagt der Bürgermeister. Das Graffiti in der Bahnhofsunterführung ist aber nicht das einzige, was Wölfle bei seinem Rundgang durch Untertürkheim gefällt. Die Idee, das leer stehende Gebäude an der Großglocknerstraße gegen eine Kindertagesstätte einzutauschen, wird vom Verwaltungsbürgermeister ebenfalls gelobt. Auch von dem frisch sanierten Barbarossaspielplatz im Stadtteil Luginsland zeigt sich Wölfle sichtlich begeistert. „Wunderschön“ lautet sein Fazit, nachdem er das eine oder andere Spielgerät selbst ausprobiert und es sich mit dem Bezirksvorsteher auf einer der nicht ganz unumstrittenen Lümmelbänke bequem gemacht hat.

Wölfle lobt den neu gestalteten Barbarossaspielplatz

Das Ergebnis der Spielplatzsanierung kann sich wirklich sehen lassen, der Weg dorthin war laut Eggert allerdings nicht ganz einfach. Denn obwohl der Gemeinderat die notwendigen finanziellen Mittel in Höhe von 280 000 Euro bereits in den Haushaltsberatungen Ende des Jahres 2011 bewilligt hatte, ließ der Sanierungsbeginn auf sich warten. Zweieinhalb Jahre habe es bis zur Realisierung gedauert. „Das ist den Bürgern nicht zu vermitteln“, sagt der Untertürkheimer Rathauschef.

Es sind nur ausgewählte Ecken, die der Bezirksvorsteher dem Verwaltungsbürgermeister während des gut zweieinhalbstündigen Rundgangs zeigen kann. Damit aber zumindest alle drei Stadtteile gleichberechtigt vertreten sind, haben sich die Untertürkheimer etwas einfallen lassen. Die Freiwillige Feuerwehr Rotenberg übernimmt den Shuttle-Service. Mit dem Einsatzfahrzeug geht es vom Untertürkheimer Lindenschulviertel zunächst nach Luginsland und schließlich weiter bis hinauf nach Rotenberg.