Fabrizio Alberici und Dejan Popovic sind „Fabal und Pavle“. Die beiden 16-jährigen Schüler aus Rutesheim machen seit eineinhalb Jahren diese Musik, die meist jüngere Leuten lieben – Rap. Im Herbst geben sie ihr erstes Konzert.

Rutesheim – Fabrizio Alberici und Dejan Popovic sind „Fabal und Pavle“. Die beiden 16-jährigen Schüler aus Rutesheim machen seit eineinhalb Jahren diese Musik, die meist jüngere Leuten lieben – Rap. Im Herbst geben sie ihr erstes Konzert.

 

Bereits mit zwölf Jahren haben die beiden Freunde, die sich schon von klein auf kennen, angefangen zu musizieren. „Aber nur für uns alleine daheim, das hat niemand mitgekriegt“, meint Fabal. Der Auslöser für einen ernsthaften musikalischen Start war letztendlich das Angebot eines Freundes, der die beiden zu einem „Disstrack“ aufgerufen hat, einem Lied, in dem man einen anderen Künstler negativ kritisiert. Auf den Videoportalen im Internet existieren dazu Tausende Videos.

Auch bei Haftbefehl, Fabals und Pavles Vorbild, haben solche Dinge anfangs die Aufmerksamkeit gesteigert. „Sein Erfolg hat uns beeindruckt. Wir haben uns gedacht, das was Haftbefehl macht, kann man aber auch andersrum machen.“ Texte über Kriminalität, Drogen und Waffengewalt passen nicht in das Leben der beiden Jungs. Vielmehr wollen sie zeigen, dass Rap nicht nur von Beleidigungen, Aggressionen und Provokationen geprägt sein muss. „Für uns stehen Loyalität, Brüderschaft und Zusammenhalt im Mittelpunkt. Wir wollen ehrlich sein, niemanden anlügen und einfach so sein, wie wir sind“, meint Fabal.

Am Anfang steht die Melodie

Anfang 2013 haben sie sich intensiv mit dem Texten beschäftigt. „Vorrangig brauchen wir eine Melodie. Das Thema ist bei uns nie sicher“, so Fabal. „Meistens sitzen wir in meinem Zimmer und überlegen uns, über welches Thema wir schreiben wollen. Dann suchen wir uns einen Beat und wenn wir den gefunden haben, fällt uns dazu wieder ein anderes Thema ein“, springt ihm Pavle zur Seite. Wenn die Thematik dann irgendwann feststeht, beginnt jeder für sich allein die Strophen zu schreiben. Den Refrain verfassen sie gemeinsam.

Im Studio des Jugendhauses Stuttgart haben die Rutesheimer Jungs die Möglichkeit, ihre Songs professionell aufzunehmen. „Das Einrappen dauert etwa eine Stunde, die Hauptarbeitszeit liegt bei dem Produzenten, der den Track abmischt und mastert“, erzählt Fabal. Am Abend kann das Rap-Duo dann mit dem fertig abgemischten Song nach Hause gehen. Eine Audiospur alleine reicht Fabal und Pavle aber nicht aus. Um mehr Leute zu erreichen, produzieren sie mit Manuel Philippin und Julian Dobler von „The Rising Media“ professionelle Musikvideos für YouTube.

Video bringt 11 000 Klicks

Gemeinsam entwickeln sie die Geschichte auch bei künftigen Videos und suchen dann nach einem geeigneten Drehort.„Wir probieren, das so einzuplanen, dass wir nach einem Tag alles abgedreht haben“, sagt Fabal. Dann dauert es maximal zwei bis drei Wochen für die Sichtung und den Schnitt, bevor das Video mit der ganzen Welt geteilt werden kann. Mit mehr als 11 000 Klicks ist das erste Video des Teams“Unaufhaltbar“ auch das erfolgreichste. „Das hätten wir nie gedacht“, schießt es aus den beiden heraus. „Pavle ist mit 2000 Klicks in den Urlaub gefahren und kam mit 8000 wieder zurück“, erzählt Fabal.

Die beiden Newcomer sind stolz auf diesen ersten Erfolg. Gründe zum Abheben gebe es aber keine. Zur Absicherung möchten die Jungs nach der Mittleren Reife eine Ausbildung machen. Mit der tatkräftigen Unterstützung ihrer Familien, besonders durch die Investitionen von Pavles Vater, wollen sie dennoch weiter an ihrem Traum festhalten.

Gab es als Resonanz auf ihr erstes Lied „Unaufhaltbar“ noch misstrauische Blicke, so können sie nun von sich behaupten, es bis zu einem eigenen Konzert geschafft zu haben. „Wer möchte nicht mal ganz oben stehen, jeder möchte das“, sind sich beide einig und weiter motiviert, dieses Ziel nicht aus den Augen zu verlieren.