Der Veranstaltungskalender der Stadt ist prall gefüllt. Zu einem vielfältigen sportlichen und kulturellen Leben in der Breite gehören auch herausragende Ereignisse. Doch ohne Zuschüsse kommen die in der Regel nicht zustande.

Rutesheim - Was haben Tennis, Musik und Kultur gemeinsam, wenn sie nicht gänzlich ins Kommerzielle abdriften wollen? Sie benötigen Förderer mit sozialem Bewusstsein, die es erst möglich machen, dass Turniere, Konzerte, Ausstellungen stattfinden können.

 

Zu diesen gehören die Stadtverwaltung und der Gemeinderat von Rutesheim, die seit Jahren über Freiwilligkeitsleistungen sportliche und kulturelle Angebote unterstützen. In der jüngsten Sitzung des Gremiums sind die von der Verwaltung vorgeschlagenen Fördergelder für dieses Jahr einstimmig beschlossen worden.

„Zu einer Stadt unserer Größenordnung und Struktur gehört auch ein vielfältiges sportliches und kulturelles Angebot“, sagt der Bürgermeister Dieter Hofmann. Zusätzlich zu den zahlreichen traditionellen Veranstaltungen im Jahresverlauf seien auch herausragende Besonderheiten wichtig. Doch man wisse auch, dass sie ohne die Zuschüsse der Stadt nicht oder kaum möglich wären.

„Der Werbewert dieser Veranstaltungen für die Stadt lässt sich in Euro und Cent naturgemäß nicht beziffern“, meint der Erste Beigeordnete Martin Killinger. Dieser sei jedenfalls enorm groß. Es handele sich um außergewöhnliche Veranstaltungen, die angesichts dessen und der guten Haushaltslage der Stadt auch eine außergewöhnliche Unterstützung verdient hätten. „Die Stadtverwaltung leistet diese gerne persönlich, ideell und mit Rat und Tat“, sagt der Bürgermeister.

Wer bekommt wie viel?

Und wer bekommt in diesem Jahr wie viel Geld? Da ist zum einen das 20. Internationale Tennis-Jugendturnier im August mit den Endspielen in Rutesheim, das mit 10 000 Euro bezuschusst wird. Seit fünf Jahren zählt das Turnier nicht nur in der Altersklasse der unter 16-Jährigen, sondern auch bei den unter 14-Jährigen zur höchsten Kategorie. Deshalb benötigt es ein zusätzliches Budget von rund 15 000 Euro jährlich. Hinzu kommt, dass der seitherige Hauptsponsor Mercedes-Benz im Jahr 2013 ausgestiegen ist. Trotzdem konnte das Turnier weiter stattfinden. Die für den Transport der Spieler notwendigen Autos stellt Opel Epple aus Rutesheim bereit. Der Gemeinderat hatte 2011 beschlossen, den Zuschuss der Stadt von 2500 Euro pro Jahr weiter zu gewähren und in den Jahren mit dem Schwerpunkt des Turniers in Rutesheim und mit den Endspielen daselbst wie in diesem Sommer den Zuschuss auf 10 000 Euro zu erhöhen.

Eine weitere Nutznießerin ist die Cello-Akademie, die in den Herbstferien zum neunten Mal stattfindet. Für diese gibt es 10 000 Euro, zusätzlich können die Schul- und Veranstaltungsräume sowie die Aula kostenlos genutzt werden. Hinzu kommen noch die Kosten für den Empfang der Dozenten, Sponsoren und Ehrengäste.

Cello-Akademie bekommt ein großes Kuchenstück

Zudem gibt es für bis zu zwei zusätzliche Konzerte der Cello-Akademie in Rutesheim im Jahr einen Zuschuss von maximal 2500 Euro pro Veranstaltung. Sollten diese Zusatzkonzerte nicht stattfinden, steht der Zuschuss von 5000 Euro zusätzlich der Cello-Akademie zur Verfügung.

Die Projekte und die Veranstaltungen des Kulturforums Rutesheim werden auch 2017 mit 15 000 Euro gefördert. Der Gemeinderat hatte 2012 beschlossen, den Zuschuss von 10 000 auf 15 000 Euro zu erhöhen. Übernommen werden nur die Sachkosten, jedoch keine Personalkosten.

Weitere 10 000 Euro werden für die Förderung von Rockmusik und Kleinkunst bereitgestellt. Der Gemeinderat beschloss vor sechs Jahren, zum Beispiel Veranstaltungen renommierter Rockmusiker in der Stadt mitzufinanzieren. Dafür wird der Musikgaststätte Uhlenspiegel ein Zuschuss von 1000 Euro pro Veranstaltung, maximal jährlich 10 000 Euro gewährt. Manfred Uhle muss dafür Umsätze, Kosten und Erlöse des Live-Programms nachweisen.