Die Feuerwehr trotzt beim Kinderferienprogramm dem Wettergott – und der hat letztlich auch ein Einsehen. Beim Familien-Grillabend gerät zwar manche Wurst zu dunkel, das mindert den Spaß jedoch nicht im Geringsten.

Rutesheim - Schon von weitem weist ein riesiges Lagerfeuer den Kindern den Weg zum Kinderferienprogramm der Rutesheimer Feuerwehr. Normalerweise. Doch diesmal ist es etwas anders. Statt Feuer zeigt eine hohe Rauchsäule den Weg zum Eisengriff. Zum Start abends um Sieben lodern diesmal noch keine Flammen über die meterhohen Stämme.

 

Dafür qualmen die Holzscheite gehörig. Dieser Ferientag ist wenig sommerlich: Den ganzen Tag über hat es in Strömen geregnet. Auch die Temperaturen von nur 15 Grad laden nicht gerade zum Grillen im Freien ein. Doch das kann weder die Feuerwehr noch die Kinder schrecken. Und auch der Wettergott hat pünktlich zum Beginn ein Einsehen und schließt die Himmelsschleusen. Kurzzeitig blitzt sogar noch die Sonne hervor. Doch die in mehrstündiger Arbeit am Vortag von rund einem Dutzend Feuerwehrleuten aufgeschichteten Bäume und Äste sind durch und durch nass.

Mit einigen Tricks brennt das Feuer doch noch

Das Feuer will nicht so richtig brennen. Aber Kommandant Michael Jäger und seine Mannen kennen alle Tricks: Zuerst wird auf der Wiese ein Loch gegraben und hier der Mittelstamm fest verankert. Dann werden Latten angebracht, an die die anderen Stämme angelehnt werden, bis ein hohes und stabiles Lagerfeuer entsteht. „Unten rein kommen trockene Hobelspäne“, erklärt Kommandant Michael Jäger, „die brennen immer.“ Sie werden mit einem Gasbrenner angeheizt. Brandbeschleuniger kommen nicht auf das Feuer. „Viel zu gefährlich“, sagt der Kommandant. Es qualmt gewaltig und dauert fast eine Stunde, bis die ersten kleinen Flammen unter den feuchten Scheiten durchzüngeln.

Es sind zwar weniger Kinder da als sonst, aber alle Grillfeuer sind belegt und an der Würstchenausgabe entsteht sogar eine Warteschlange. Gleich zwei oder drei noch kalte Würstchen packen sich die meisten auf die kleinen Pappteller, dazu frische Brötchen. Jeder nimmt noch einen der angespitzten Holzstecken mit. Für manche der kleineren Kinder sind die Stecken viel zu lang.

Sie brauchen ein wenig Hilfe der Eltern, um die Würstchen aufzuspießen. Längs oder quer, jeder hat da so seine eigene Technik. Der Tipp von Fachmann Jäger dazu: „Bloß nicht zu weit aufspießen, sonst bricht die Wurst“. Aber alle schaffen es schließlich: Vor jedem der sieben Grillfeuer hält eine Kinderschar die Würstchen in die Glut. „Nicht direkt ins Feuer halten“, rät einer der Feuerwehrleute.

Einige Würtchen sind zu dunkel geraten

Die Fachmänner hatten bereits am Spätnachmittag die kleinen Lagerfeuer angefackelt, damit jetzt viel Glut da ist. Doch so ganz einfach ist das Grillen über dem offenen Feuer nicht, einige der Würstchen sind etwas zu dunkel geraten. „Kein Problem“, sagt einer der Väter, packt sein Taschenmesser aus und schabt die schwarzen Stellen kurzerhand ab.

Zum 31. Mal gibt es das Kinderferienprogramm der Stadt und so lange schon bietet die Feuerwehr den Familien-Grillabend an. Zum viertel Mal mittlerweile am Eisengriff. Nur ein Mal in dieser Zeit wurde das Grillen wegen eines Sturmes verschoben. „Bei schönem Wetter ist es natürlich einfacher“, sagt der Erste Beigeordnete, Martin Killinger gut gelaunt.