Der Grundsatzbeschluss, dass bis Ende 2021 schrittweise der 15-Minuten-Takt am Tag im S-Bahnnetz Stuttgart eingeführt wird, ist schon vor einem Jahr gefasst worden. Jetzt haben die Regionalräte nachgelegt – aus gutem Grund.

Stuttgart - In den Etatberatungen des Verbands Region Stuttgart haben die Fraktionen am Mittwoch und Freitag ihren Willen bekräftigt, den durchgehenden 15-Minuten-Takt auf allen S-Bahn-Linien bis Ende 2021 einzuführen und das Streckennetz zu erweitern. Für Untersuchungen werden sie, wie von der Verwaltung des Verbands Region Stuttgart gefordert, zusätzlich 180 000 Euro Planungsmittel bewilligen.

 

Grundsatzbeschluss steht

Schon im Herbst vor einem Jahr hatte die Regionalversammlung beschlossen, in mehreren Schritten den heute schon in den Hauptverkehrszeiten geltenden 15-Minuten-Takt der S-Bahn zeitlich immer weiter auszuweiten mit dem Ziel, Ende 2021 einen durchgehenden 15-Minuten-Takt am Tag zu haben. Außerhalb der Hauptverkehrszeiten fahren die S-Bahnen heute zumeist im 30-Minuten-Takt.

Zuletzt hatte es aber Irritationen gegeben, ob der kürzere Takt auch auf der Querlinie S 60 zwischen Böblingen (Station der S 1) und Renningen (Station der S 6) möglich ist, vor allem wenn in einigen Jahren auch die Hesse-Bahn von Calw nach Renningen fährt und dabei auch die Gleise der S-Bahn nutzt. CDU-Regionalrat Rainer Ganske hatte schon in seiner Etatrede betont, dass der Grundsatzbeschluss für alle S-Bahn-Linien gelte. In einem Antrag fordert die CDU nun, dass die Geschäftsstelle darstellt, welche ergänzenden Infrastrukturmaßnahmen dafür erforderlich seien.

Sindelfingen fordert 15-Minuten-Takt auf S 60

Auch der Sindelfinger Oberbürgermeister Bernd Vöhringer (CDU) erklärte, er erwarte, dass die Region ihren Grundsatzbeschluss für den 15-Minuten-Takt „im gesamten Netz umsetzt“, auch wenn die infrastrukturellen Voraussetzungen bei den einzelnen Linien unterschiedlich seien. „Wir begrüßen die Planungen zur Hesse-Bahn“, sagte Vöhringer gegenüber dieser Zeitung. „Für die Stadt Sindelfingen ist aber von großer Bedeutung, dass die Planungsgrundlage für die Einbindung der Hesse-Bahn in unser Netz der beschlossene 15-Minuten-Takt der S-Bahn ist.“ Diesen Grundsatz betonten Regionalräte verschiedener Fraktionen. Der Fahrplan der Hesse-Bahn, so der Tenor, müsse so gestaltet werden, dass die S-Bahnen alle 15 Minuten fahren könnten. Erste Hinweise darauf könnte eine Untersuchung geben, die Anfang Dezember vorgestellt wird.

Geprüft wird auf einen Antrag der Grünen hin auch, wo noch Kapazitätsreserven im S-Bahn-Netz sind, vor allem für neue Linien an der unterirdischen Stammstrecke in Stuttgart vorbei. Und auf Antrag der SPD untersucht die Region, wie die im Kreis Ludwigsburg bestehenden und geplanten Bahnstrecken (Strohgäubahn, Trasse Markgröningen–Ludwigsburg, Stadtbahn Ludwigsburg–Remseck) besser ins bestehende Netz integriert werden können.