Auch die Regionalräte sparten nicht mit scharfer Kritik an Bombardier, mit Krause gingen sie allerdings pfleglicher um. „Die DB Regio ist nicht ursächlich, das ist der Hersteller“, sagte beispielsweise Harald Raß, der SPD-Fraktionschef. Auch Jürgen Wurmthaler, der Verkehrsdirektor des Verbands Region Stuttgart, sprach von einer „nicht ausgereiften Technik“. Er, wie die Redner aller Parteien, wiesen aber auch darauf hin, dass die störanfälligen ET 430 nur eines der Probleme seien, mit denen das S-Bahn-System zu kämpfen habe. Zugausfälle und Störungen rührten auch von zahlreichen Baustellen und ausfallender Signaltechnik her, wofür die Bahn die Verantwortung trage. „So wie in den letzten Wochen kann es nicht weitergehen“, sagte Wurmthaler, „aber wir können den Hebel auch nicht auf die Schnelle umlegen.“

 

Raß forderte, dass auf dem S-Bahn-Gipfel Ursachen benannt und Maßnahmen zu ihrer Abhilfe beschlossen werden müssten. Das verlangte auch Ingrid Grischtschenko von den Grünen. „Die Baustellenproblematik begleitet uns noch einige Zeit“, sagte die Fraktionschefin. Man könne nicht ständig die Ticketpreise erhöhen und dann den Fahrgästen keine Verbesserungen anbieten, meinte sie. Für Rainer Ganske (CDU) und Bernhard Maier (Freie Wähler) hat Priorität, dass die S-Bahnen wieder stabil und pünktlich verkehren. „Sonst verlieren wir Kunden und gewinnen keine neuen Fahrgäste“, sagten sie. Ganske kann sich einen finanziellen Ausgleich vorstellen, „in der Form, dass wir verbesserte Angebote zur Verfügung stellen“.

Allerdings, meinte Krause zum Schluss, könne die Bahn auch nicht alle Probleme beheben. Am Morgen und um die Mittagszeit seien Personen auf den Gleisen im Tunnel in der Innenstadt gewesen. Die Folge: Verspätungen auf allen S-Bahn-Linien.