Die Galerie Edith Wahlandt feiert ihr 20-jähriges Jubiläum mit einer Ausstellung. Sie zeigt Arbeiten auf Papier – unter anderem von Günther Uecker.

Aus den Stadtteilen: Kathrin Wesely (kay)

S-West - Die Galerie Edith Wahlandt zelebriert mit einer zweiteiligen Ausstellung ihr 20-jähriges Bestehen. Teil eins umfasste im vergangenen Jahr Malerei, Skulpturen und Objekte. Als Fortführung des Projektes „20 Jahre Hölderlinstrasse 55“ beginnt die Galerie von Edith Wahlandt im neuen Jahr mit mit dem Schwerpunkt Arbeiten auf Papier und Fotografie. Vernissage ist am Samstag, 21. Januar, um 11 Uhr.

 

Gezeigt werden Werke von elf Künstlern, die seit vielen Jahren zum Kreis der Galerie gehören. Bei den renommierten Farbmalern Rupprecht Geiger, Raimund Girke und Gotthard Graubner wird der Akzent der Schau auf Papierarbeiten gelegt. Zu sehen sind Kreideskizzen, Grafit- und Bleistiftzeichnung sowie Arbeiten mit Öl auf Bütten.

Linien als Spuren

Arbeiten auf Papier spielen auch im Werk der Stuttgarter Malerin Erdmut Bramke eine zentrale Rolle. Von Bramke zeigt Beispiele verschiedener Werkgruppen, ergänzt durch Mischtechniken aus dem Spätwerk. „In ihren stillen und meditativen Arbeiten ist das Zusammenspiel von Farbe, Struktur und Licht das bildbestimmende Thema“, so die Galeristin.

Gezeichnetes nimmt selbst bei den Bildhauern Norbert Kricke und Not Vital einen wichtigen Stellenwert ein. „So entwickeln Krickes Zeichnungen ihre elementare Kraft aus dem Spannungsverhältnis von Papierfläche und wenigen Linien als Spuren einer sensiblen und zugleich dynamischen Handschriftlichkeit“, schreibt Wahllandt. Eine Gruppe von collagierten Zeichnungen gebe einen Einblick in das zeichnerische Werk des Schweizers Not Vital. Er bewege sich zwischen gegenstandsfreien Liniengespinsten, surrealen Notationen und einer suchenden Annäherung an Naturhaftes.

Dialog mit Natur und Kultur

Die Handschrift von Günther Uecker, der in den 1960er Jahren zur legendären Zero-Gruppe gehörte, sei in den „Regenzeichnungen“ von 1999 unverkennbar, erklärt die Galeristin: „Individuelle, die Bildfläche durchströmende Strukturen, die Analogien zur Natur lebendig werden lassen, machen die Arbeiten zu einem vitalen Bewegungsbild.“ Auch in den Zeichnungen der beiden Künstlerinnen Katharina Hinsberg und Beate Terfloth gehe es um den Dialog mit Natur und Kultur.

Zwei fotografische Positionen verschiedener Generationen runden den Blick auf das langjährige Galeriekonzept ab. Klaus Heider untersucht in seiner Bunker-Serie die Opposition von Licht und Dunkelheit, Materialität und Immaterialität, Wirklichkeit und Transzendenz. Steffi Schöne arbeitet seit 2015 an dem fotografischen Projekt „on the road“, von dem einige erstmals Werkbeispiele gezeigt werden.