360-Grad-Kugelpanorama Mit 5700 PS frisst sich Tunnelbohrmaschine Suse unter der Erde in Richtung Stuttgart. Sie gräbt den Fildertunnel, ein Kernstück des Milliardenprojekts Stuttgart 21.

Stuttgart - Suse heißt die Tunnelbohrmaschine, die sich für das Bahnprojekt Stuttgart 21 von den Fildern in Richtung Landeshauptstadt gräbt. Mit ihren 2000 Tonnen Stahl frisst sich Suse für den Fildertunnel ins Gestein. Er ist als Verbindung zwischen der Stuttgarter City und dem Landesflughafen ein Kernstück des Milliardenprojekts.

 

Suse im 360-Grad-Kugelpanorama:

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20 Millionen Euro ist Suse wert. Ihren Namen hat sie nicht von ungefähr. Dank der Neubaustrecke soll man künftig mit dem Zug in 31 Minuten in Ulm sein. Darauf bezieht sich auch die Bezeichnung der 5700 PS starken Bohrmaschine: „Stuttgart-Ulm schneller erreicht“.

In 50 Minuten schafft Suse zwei Meter. Dann werden die sogenannten Tübbinge eingebaut, zwei Meter breite Betonringe, die die Tunnelröhre stützen. 607 Tübbinge wurden bisher (Stand: 8. April 2015) verbaut. Etwa 1300 Meter tief sind die Mineure inzwischen im Berg. Sie benutzen eine kleine Eisenbahn, um an ihren Arbeitsplatz zu gelangen.

Wenn die "geologische Übergangszone" beginnt, kann Suse nicht weiter. Dann steht das schwierige Gestein Anhydrit an, das aufquillt, wenn es mit Wasser in Kontakt kommt. Hier müssen die Mineure auf die traditionelle Bergbauweise mit Bagger, Meißel und gezielten Sprengungen umstellen.

Dann wird Suse abgebaut - denn rückwärts fahren kann die Bohrmaschine nicht. Etwa ein halbes Jahr dauert es, die Maschine ab- und wieder aufzubauen, dann setzt Suse am Filderportal für Tunnelröhre Nummer zwei an.