Kaffee und Kekse für die am Gebhard-Müller-Platz im Stau stehenden Autofahrer - damit wollten die Stuttgart-21-Gegner zur Charmeoffensive blasen. Allein: Der Stau fehlte.

Kaffee und Kekse für die am Gebhard-Müller-Platz im Stau stehenden Autofahrer - damit wollten die Stuttgart-21-Gegner zur Charmeoffensive blasen. Allein: Der Stau fehlte.

 

Stuttgart - Mit "Kraftcookies", Tee und Kaffee haben Stuttgart-21-Gegner am Freitagnachmittag am Gebhard-Müller-Platz in der Stuttgarter Innenstadt zur großen Charmeoffensive geblasen: "Die Versorger", eine Gruppe der "Parkschützer", die auch bei den wöchentlichen Montagsdemos gegen das Bahnprojekt warme Getränke und Gebäck aushändigen, verteilten kleine Fresspakete an die Autofahrer, die im abendlichen Berufsverkehr standen.

"Damit wollen wir darauf hinweisen, dass nicht immer nur die Montagsdemonstranten Schuld sind, wenn auf den Straßen nichts voran geht", erklärte Andrea Scharein von den "Versorgern" die Aktion unter den Motto "Es ist angerichtet". Versehen waren die guten Gaben mit einer Botschaft: "Stuttgart ist nicht umsonst Stauhauptstadt Deutschlands. Wenn die Arbeiten an Stuttgart 21 zunehmen, wird das immer schlimmer." Die meisten Autofahrer hätten positiv auf die unverhoffte Stärkung reagiert.

Die Polizei war zwar vor Ort, musste aber nicht einschreiten, teilte ein Sprecher mit. Der Stau hielt sich im Vergleich zu anderen Abenden übrigens in Grenzen. So flüssig lief's, dass sich die "Versorger" gar fragten, ob die Ampelschaltung womöglich geändert wurde. Dass es zügig voran ging, das zumindest dürfte die Autofahrer gefreut haben.