Sie ist die umstrittenste Politikerin der Linken: Sahra Wagenknecht gibt jetzt den Vorsitz der Bundestagsfraktion ab. Versöhnung brachte sie ihrer Partei nicht – eher das Gegenteil.

Berlin - Es ist ist eine Rolle, die ihr nach wie vor behagt. Als Talkshow-Gast blickt Sahra Wagenknecht regelmäßig von weit links auf die Welt. Auch am Abend nach der Thüringen-Wahl. In der ARD-Sendung „Anne Will“ erklärt die Chefin der Linksfraktion im Bundestag, was in jener Region, in der sie ihre ersten Kindheitsjahre verbrachte, politisch passiert ist. Es geht weniger um den historischen Wahlerfolg der Linkspartei. Stattdessen dreht sich die Diskussion um die Stimmenzuwächse der AfD. „Die Menschen fühlen sich alleingelassen. Sie haben den Eindruck, dass in der Politik bestimmte Wirtschaftsinteressen viel dominanter sind als ihre persönlichen sozialen Bedürfnisse“, erklärt Wagenknecht die Zugewinne für jenen AfD-Landesverband, der vom völkisch-nationalen Björn Höcke angeführt wird.