Bei den einen sind mehr, bei den anderen weniger Besucher gekommen als im vergangenen Sommer. Die Saisonbilanz der Freibäder im Kreis Göppingen ist alles andere als einheitlich.

Region: Andreas Pflüger (eas)

Kreis Göppingen - Ganz gleich, ob man mit den Schwimmmeistern oder mit den zuständigen Leuten auf den Rathäusern im Kreis Göppingen spricht: Beim Rückblick auf die zu Ende gehende Freibadsaison fallen mindestens einmal die Worte „unbeständige Witterung“. Dennoch sind die Besucherbilanzen alles andere als einheitlich. Während mancherorts sogar noch weniger Badegäste kamen als im ohnehin schon mauen Sommer 2016, stieg der Zuspruch andernorts teilweise sogar recht deutlich an. Früher erreichte Rekordzahlen liegen jedoch in weiter Ferne.

 

Ausreißer nach oben verzeichnen Bad Boll, Kuchen, Lauterstein-Weißenstein und Wiesensteig, wobei der Zuwachs im lauschigen Weißensteiner Freibad prozentual am größten war. Rund 19 000 Besucher dürften es bis zum Saisonschluss am Sonntag noch werden. Im vergangenen Jahr waren es gut 5000 weniger. Der Lautersteiner Kämmerer Benjamin Heilig freut sich aber nicht nur über die gestiegenen Einnahmen. „Wir haben ein bisschen Werbung gemacht, das hat anscheinend was gebracht“, erklärt er zufrieden.

Positive Erfahrungen mit Aquafun und Bädercoach

In Wiesensteig sind die Zahlen von 7300 auf mehr als 8100 nach oben gegangen. In Bad Boll dürften es statt 43 500 um die 46 000 Gäste werden. „Das ist allerdings nicht der Grund, weshalb wir am nächsten Montag nochmals auf haben“, sagt der Schwimmmeister Heiko Blum. Vielmehr wolle man den Urlaubsheimkehrern eine letzte Gelegenheit für einen Freibadbesuch bieten. Kuchen verzeichnet ebenfalls ein Plus. Die 54 000er-Marke könnte noch fallen, zumal in der nächsten Woche von Montag bis Mittwoch, jeweils zwischen 9 und 13 Uhr, das sogenannte Abbaden für die Stammschwimmer stattfindet. 2016 zählte man in Kuchen knapp 52 000 Besucher.

Gute Erfahrungen hat die Gemeinde zudem mit der Firma Aquafun gemacht, die das Kuchener Bad, mangels eigenem Fachpersonal, erstmals „fremd“ betrieben hat. „Das ist ein Modell mit Zukunft“, sagt Bürgermeister Bernd Rößner. Unsere Erfahrungen und die Rückmeldungen des Publikums seien sehr positiv gewesen. „Ich werde dem Gemeinderat deshalb vorschlagen, den Vertrag zu verlängern“, betont er.

Weniger Badegäste in Geislingen, Göppingen, Salach und Uhingen

Ähnlich zufrieden ist man in Ebersbach. Das dortige Waldhöhenfreibad wurde in dieser Saison ebenfalls von einem Dienstleister betreut. Steffi Förste und ihr Team von Bädercoach seien auf eine überaus positive Resonanz gestoßen, weiß der stellvertretende Hauptamtsleiter Egon Eisele zu berichten. „Grundsätzlich könnten wir uns daher vorstellen, das in dieser Form weiterzumachen“, fügt er hinzu. Die Schwimmmeisterin hat ihrerseits nichts dagegen: „Ich hoffe, im nächsten Jahr hier wieder dabei zu sein“, sagt Förste. Zahlen aus Ebersbach gibt es indes noch nicht. Die Saison wird bis zum 16. September verlängert. Erst danach wird zusammengezählt.

Eine endgültige Bilanz gibt es zwar anderswo auch noch nicht. Klar ist aber, dass Geislingen, Göppingen, Salach und Uhingen die Vorjahreszahlen nicht mehr erreichen werden, während Donzdorf wohl wieder bei 32 000 Besuchern landen wird. In Uhingen kamen 38 000 statt 44 000 Besucher, in Salach rund 65 000 statt 70 000. Das Geislinger Fünf-Täler-Bad wird wohl auf knapp 75 000 anstatt auf gut 82 000 Gäste kommen. In Göppingen passierten nicht einmal 85 000 Erfrischungssuchende die Drehkreuze. 2016 waren es noch über 92 000. Die Gründe sind für die Verantwortlichen noch nicht zu fassen, wobei der Verweis auf die „unbeständige Witterung“ von allen benutzt wurde.