Die bolivianische Salzwüste Salar de Uyuni war einst ein riesiger See. Als er vor rund 10 000 Jahren austrocknete, lagerte sich sein Salz auf dem Boden ab.

Stuttgart - Ein geschmückter Weihnachtsbaum, Plätzchen und Geschenke im Wohnzimmer, draußen vor dem Fenster Schnee: Wenn Du an Heiligabend denkst, hast Du vielleicht so ein ähnliches Bild im Kopf. In diesem Jahr wird es in den meisten Teilen Baden-Württembergs aber wohl kein weißes Weihnachten geben. „Der 24. Dezember wird ein nasser Tag, wobei ab 1000 Meter Höhe wie im Schwarzwald ein paar Schneeflocken dabei sein können“, sagt der Wetterexperte Sven Plöger.

 

Ein Ort, das ganze Jahr über weiß

Ein Ort, an dem es fast das ganze Jahr über weiß ist, ist die Salzwüste Uyuni in dem südamerikanischen Land Bolivien. Die Salar de Uyuni – so heißt die Wüste in der Landessprache Spanisch – ist eine Salzpfanne: Eine Ebene, die mit einer dicken, weißen Salzkruste bedeckt ist.

Die Salar de Uyuni ist mit 10 000 Quadratkilometer Fläche die größte Salzpfanne der Erde – sie ist etwa so groß wie die Mittelmeerinsel Zypern. Dort, wo sie jetzt ist, befand sich einst der Salzsee Tauca. Als er vor rund 10 000 Jahren austrocknete, lagerte sich sein Salz auf dem Boden ab. So entstand die Wüste, in der nach Schätzungen von Experten ungefähr zehn Milliarden Tonnen Salz liegen.

Bis zu 72 Meter dicke Salzkruste

Die Salar de Uyuni liegt auf 3653 Meter Höhe – höher, als viele Berge in den Alpen hoch sind. Da sie flach ist, wird es einem dort aber normalerweise nicht schwindlig. Jedes Jahr besuchen viele Touristen die Wüste. Sie reisen meist zwei bis drei Tage lang mit einem Geländewagen durch das Gebiet. Gefährlich ist das nicht: Die Salzkruste, auf der die Autos fahren, ist zwischen 30 und 72 Meter dick. Während der Regenzeit ist sie oft von Wasser bedeckt. Dann sieht die Wüste aus wie ein riesiger Spiegel, in dem der Himmel zu sehen ist.

Von Ende Juni bis Anfang Dezember ist die Salzwüste aber in der Regel trocken. Dann können die Touristen zu Fuß über die Salzkruste gehen und auf die Isla Incahuasi steigen. Die „Insel des Inka-Hauses“ ist ein Hügel in der Salar de Uyuni, auf dem viele sehr alte und hohe Kakteen wachsen: Diese sind teils mehrere Hundert Jahre alt und mehr als einen Meter hoch.