Weltmeister Sami Khedira hat mit seiner Stiftung zu einem Spiel auf der Waldau geladen, dem viele Stars gefolgt sind. So standen neben dem Stuttgarter Sänger Cro auch Bundestrainer Joachim Löw, Fredi Bobic und Guido Buchwald auf dem Platz.

Lokales: Matthias Ring (mri)

Stuttgart - Beim „Spiel des Jahres“ handelt es sich nicht um die derzeit bei Satirikern beliebten „Siedler von Katar“, sondern um eine Benefizaktion von Sami Khedira, die am späten Sonntagnachmittag über die Bühne gegangen ist. Im Gegensatz zu Fifa-Kreisen weiß man bei der Sami-Khedira-Stiftung genau, wo die Gelder hingehen: an die Karlshöhe Ludwigsburg, das Kinderhospiz Stuttgart, die Stiftung Jugendhilfe aktiv, das Elternkolleg Fellbach und an die Jugendförderung TV Oeffingen.

 

Der Weltmeister und ehemalige VfB-ler hat Weggefährten auf die Waldau zum Spiel gerufen, und viele sind gekommen – auch Zuschauer. Das knapp 11 500 Menschen fassende Gazi-Stadion war ausverkauft. Als prominenter Unterstützer dürfte auch Cro seinen Teil dazu beigetragen haben. In der Halbzeitpause heizte der Panda-Rapper, begleitet von Feuerwerk, Schlagzeug, DJ und Gitarre, den Fans vom Mittelkreis ein. In der zweiten Halbzeit trat er mit Maske auch fußballerisch in Aktion.

Für die WM-Stimmung war Andreas Bourani mit einem „Hoch auf uns“ zuständig. Denn Weltmeister standen, gemischt mit einer Auswahl von 25 B-Jugendlichen aus der Region, genug auf dem Platz. Nicht nur amtierende wie Lukas Podolski, Miroslav Klose, Jérôme Boateng und Julian Draxler, sondern mit Guido Buchwald auch einer des 90er Jahrgangs. Als Trainerstab hatten Thomas Tuchel sowie Christian Gross und Jürgen Sundermann das Sagen. Überhaupt waren VfB-Spieler in der Kickers-Heimat stark vertreten mit Christian Gentner, Timo Werner und Antonio Rüdiger, aber auch Ehemalige wie Hansi Müller, Fredi Bobic, Krasimir Balakov, Ludovic Magnin und Timo Hildebrand.

„Ich wünsche mir mehr Tore als gestern“

Unterhaltsamer als die Vorstellung am Vortag in Faro war das Spiel allemal. Aus Portugal waren einige Akteure mit dem Mannschaftsbus angerückt. Wie sagte Oliver Bierhoff, der ebenfalls auf dem Platz stand? „Ich wünsche mir mehr Tore als gestern.“ Dem Wunsch des Teammanagers wurde schon in der ersten Halbzeit entsprochen. Podolski legte in der 9. Minute vor, es folgten Draxler, Luca Braunagel von der SpVgg Neckarelz, Denis Latifovic vom SGV Freiberg, Mario Gomez, Marc Schleweck vom TSV Heinsheim, Klose und Joachim Löw zum Halbzeitstand von 5:3.

Ja, der Bundestrainer, der sich fast selbst eingewechselt hätte, durfte als falsche Neun auch mitspielen und mit einem Elfmeter sogar ein Doppelpack abliefern. „Besser als Bastian Schweinsteiger“, wie er nach dem Spiel scherzte, das 9:8 für Sami Khedira ausging, der in beiden Teams kickte. „Das Aufgebot zeigt, was für eine respektierte Persönlichkeit er ist“, lobte der Bundestrainer Khedira. Der selbst war nach seiner Ehrenrunde „glücklich, dass alles so gut geklappt hat“ und rechnete mit einem Mindesterlös von 250 000 Euro.

Fazit: zufriedene Spieler, die nun endlich in den Urlaub fahren können, und ein zufriedenes Publikum, darunter viele Kinder – auch in Gomez-Trikots. Der Stürmer aus Florenz hat noch „viele Freunde hier“, wie er schon wieder auf dem Sprung sagte. Ein junger Fan aber erschien im Juve-Trikot – und so gesehen, kann man Khedira, der für die Veranstaltung vor Ort von seinem Bruder Denny unterstützt wurde, nur alles Gute wünschen.