Die Stadt unterstützt die Generalsanierung der Rolf-Wagner-Halle mit knapp 130 000 Euro.

Leonberg - Der Gedanke liegt nicht nahe: Da verfügt der Leonberger Teilort Warmbronn mit der Staigwaldhalle über eine absolut funktionstüchtige Sporthalle, und dennoch soll die aus den 20er Jahren stammende Rolf-Wagner-Halle saniert werden? Doch dies war nicht nur die Empfehlung von Sportamtsleiter Rainer Weller, sondern auch die einhellige Meinung der Warmbronner Ortschaftsräte in der Sitzung am Montagabend. „Die Rolf-Wagner-Halle ist ein richtiges Kleinod. Darum beneiden Sie viele Städte. Eine Halle mit so einem Charme würde heute gar nicht mehr gebaut“, schwärmte Weller.

 

Stadt und Kulturvereine nutzen die Halle

Die Sporthalle wurde in den Zwanziger Jahren errichtet und war ursprünglich das sportliche Zentrum der Spvgg Warmbronn. Sie wird aber auch für kulturelle Veranstaltungen genutzt. „Als die Staigwaldhalle dazu kam, haben viele gedacht, dass die Rolf-Wagner-Halle an Bedeutung verliert“, berichtete Weller weiter. Doch diese Erwartung habe sich nicht erfüllt, da die Mitgliederzahlen der Spvgg Warmbronn über die Jahre immer mehr gestiegen seien. „Mountainbiker, die Tischtennisjugend, die Jugendfußballer und die Volleyballabteilung sind auf die Kapazitäten dieser Halle angewiesen“, erklärte Weller. Zudem werde die Halle mit der eingebauten Bühne für kulturelle Veranstaltungen genutzt. Darüber hinaus nutzte die Stadt die Halle für Gemeindeversammlungen und als Wahllokal.

Doch nun sei der Zeitpunkt für eine Generalsanierung der Rolf-Wagner-Halle, die zusammen mit der Bücherei symbolisch für die örtliche Struktur Warmbronns stünden, gekommen: Neben der Behandlung der Fundamentabsenkung brauche die Halle eine neue Dämmung, eine neue Elektrik und eine neue Heizung. Laut der Kostenschätzung eines vom Verein beauftragten Architekten fallen dafür Kosten von rund 255 700 Euro an.

Viel Eigenleistung der Vereinsmitglieder eingerechnet

Die Spvgg Warmbronn hat beantragt, gemäß der Vereinsförderrichtlinien einen 50-prozentigen Zuschuss von 127 850 Euro von der Stadt zu bekommen. Der Stadt Verband Sport Leonberg unterstützte dieses Vorhaben, und der Gemeinderat setzte dieses Projekt schließlich in seiner letzten Sitzung vor der Sommerpause Mitte Juli auf die Liste der sportpolitischen Ziele, so dass der Maximalzuschuss von 127 850 Euro möglich ist.

Ortschaftsrätin Gabriele Kallenberger (Warmbronner Liste) wies darauf hin, dass die Gesamtkosten von 255700 Euro so niedrig ausfielen, da mit sehr viel Eigenleistung von Vereinsmitgliedern gerechnet werde. „Da werden noch entsprechende Aufrufe folgen“, kündigte sie an. Christiane Hug-von Lieven (Warmbroner Liste) erklärte, sie freue sich, dass die Rolf-Wagner-Halle weiter betrieben werde. „Sie hat zwar den Charme der 1920er-Jahre, aber dafür eine Akustik, dass es einem die Schuhe auszieht.“

Auch Sportamtsleiter Weller schloss sich den Lobeshymnen über das Warmbronner Kleinod an: „Kulturelle Veranstaltungen mit kleinen Ensembles und Kleinkunst sind dort gut aufgehoben“, meinte er.