Von 2016 an wird das Hallenbad in Feuerbach saniert. Die Halle wird von vielen Vereinen genutzt, die zur Überbrückung einen neuen Ort zum Schwimmen brauchen werden. Doch Ausweichpläne für die Nutzer fehlen bisher.

Feuerbach - Am 28. Februar dieses Jahres wurde im Hallenbad Feuerbach der 50. Geburtstag des denkmalgeschützten Gebäudes gefeiert. Anke Senne, Geschäftsführerin der der Stuttgarter Bäderbetriebe, gab frühmorgens um 7 Uhr den Startschuss für einen Schwimm-Marathon. Abends gegen 19 Uhr stieg Ginna González aus dem Wasser, nachdem sie 1034 Bahnen in dem 25-Meter-Becken zurückgelegt hatte. Sie trainiert regelmäßig in der Halle als Mitglied in einem Unisport-Team.

 

Ein Ort, der vielen einen Möglichkeit zum Schwimmen gibt

Die begeisterte Sportschwimmerin und Studentin aus Kolumbien ist nur eine von vielen Nutzerinnen der gläsernen Schwimmstätte an der Wiener Straße 53. Die Halle dient auch der Ortsgruppe der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) und der Schwimmschule der Sportvereinigung Feuerbach sowie vielen Schulen als Trainingsstätte.

Mit dem kühlen Nass ist ab 2016 erst einmal Schluss

Allerdings müssen sich alle Beteiligten nun so langsam nach einem Ausweichquartier umsehen. Denn in gut einem Jahr wird die Halle voraussichtlich für anderthalb Jahre geschlossen. Das marode Gebäude muss dringend von Grund auf saniert werden: „Wir beginnen Anfang 2016 mit den Bauarbeiten, damit die laufenden Kurse bis zum Jahresende noch abgeschlossen werden können“, sagt Bäderchefin Senne. Die Bauzeit beträgt voraussichtlich rund 18 Monate. Die Kosten der Sanierung belaufen sich auf rund 11 Millionen Euro.

Die Pläne für den Umbau sind weitläufig

Das denkmalgeschützte Gebäude wurde in den Jahren 1959 bis 1964 zusammen mit der Louis-Leitz-Schule nach den Plänen des Architekten Manfred Lehmbruck errichtet. Die teilweise bemalten Glasfenster hat der Künstler HAP Grieshaber gestaltet. Von der Halle wird zunächst kaum mehr als ein Skelett übrig bleiben. Der Rückbau auf den Rohbeton ist geplant. Die Bädertechnik wird genauso erneuert wie die Duschen und Toiletten. Auch die beiden Schwimmbecken, die Umkleiden und der Eingangsbereich sind Teil des Sanierungsplanes: „Im Foyer ist eine Aufzugsanlage in das erste Obergeschoss zu den Umkleiden und Duschen vorgesehen. Der Zugang auf die Badeebene wird vermutlich mit einem Treppenlift bewerkstelligt, da diese einen halben Stock tiefer liegt“, erläutert Senne die aktuellen Pläne. Zudem werde die Grießhaber-Glasfassade repariert und wieder eingesetzt. Auch in Zukunft solle das Bad in erster Linie den Schulen und Vereinen zur Verfügung stehen. Badegäste haben lediglich am Dienstagnachmittag (14 bis 19 Uhr) und am Freitag (7 bis 22 Uhr) Zutritt. „Eine Veränderung der Öffnungszeiten ist nicht geplant“, so Senne weiter.

Auswahlmöglichkeiten gibt es nur wenige

In welche der umliegenden Bäder die Nutzer der Feuerbacher Schwimmhalle während der Sanierungsphase ihr Training und ihren Schwimmunterricht zeitweise auslagern könnenn ist bisher unklar: „Einen entsprechenden Plan gibt es noch nicht. Die Schulen und Vereine sind aber in den Prozess integriert und kennen den Zeitplan.“ Ausweichmöglichkeiten gebe es leider nur in begrenzter Zahl: „Wir können jetzt schon sagen, das eine Verlagerung Eins zu Eins nicht möglich ist“, sagt Senne. Auch in anderen Bädern stoße man an Kapazitätsgrenzen.

Die Suche nach der gemeinsamen Lösung

Doch damit will sich Rolf Schneider nicht zufrieden geben. Deshalb dringt der Präsident der Sportvereinigung Feuerbach darauf, dass sich alle Beteiligten Anfang des kommenden Jahres noch einmal zusammensetzen sollten, um gemeinsam nach Lösungen zu suchen. „Das Thema müssen wir direkt nach dem Jahreswechsel angehen“, sagt Schneider.

Vorstellungen gibt es bereits für die Zukunft

Bisher seien die Bäderbetriebe entsprechende Antworten schuldig geblieben. So kann sich der Sportvg-Vorsitzende zum Beispiel gut vorstellen, dass eine Traglufthalle mit einem Zeltdach in einem der bestehenden Freibäder eine denkbare Alternative wäre: „Sie muss ja nicht unbedingt die Dimensionen wie im Inselbad Untertürkheim haben“, sagt Schneider.

Eine Lösung muss her, und das am Besten schnell

Wichtig sei, konstruktiv und schnell nach Lösungen mit den Bäderbetrieben zu suchen, um entsprechende Maßnahmen und deren Finanzierung im kommenden Doppelhaushalt einbringen zu können. Was die achtzehnmonatige Bauzeit für die Sanierung angeht, sieht Schneider noch Luft nach oben: „Ich denke, der bestehende Zeitplan könnte noch optimiert und verkürzt werden.“