Dem ehrenamtlichen Umbau des Waaghäusles in Plieningen steht offenbar nichts mehr im Wege. Die Denkmalschützer haben nichts dagegen, dass die Bürger den kleinen Anbau der Zehntscheuer in seinen einstigen Zustand zurückversetzen.

Plieningen - Auf die Plieninger kommt nun Arbeit zu. Die Bezirksbeiräte von Birkach und Plieningen haben mehrheitlich dafür gestimmt, dass das Waaghäusle an der Zehntscheuer wieder in seinen ursprünglichen Zustand versetzt werden soll. Wie berichtet, ist der kleine Anbau im Zuge der Scheuersanierung umgebaut worden. Hatte es früher eine Fachwerkoptik, ist es neuerdings mit Brettern verschalt. Und das gefällt den Bürgern ganz und gar nicht. Die Landfrauen und andere Plieninger haben Unterschriften dagegen gesammelt. Das hat die Lokalpolitiker schließlich zu ihrem Votum veranlasst.

 

Die Förderung bricht weg

Für die Bretterverschalung hat die Stadt 6900 Euro ausgegeben. Die Kosten für den Rückbau werden auf 6700 Euro geschätzt, die Stadt wird sie nicht tragen. Zumal ihnen die Förderung für die Sanierung des Waaghäusles wegbricht, wenn es wieder umgebaut wird. Das hatte Matthias Bertram vom Stadtplanungsamt den Bezirksbeiräten bei deren vergangener Sitzung gesagt. Die Lokalpolitiker und die Bürger sind bereit, das in Kauf zu nehmen. Sie wollen das Waaghäusle deshalb in Eigenleistung wieder zurückverwandeln.

Denkmalschützer wollten Verbretterung nicht

Die Denkmalpflege von Baden-Württemberg musste zu dem Vorhaben allerdings zunächst ihr Okay geben. Dies ist inzwischen geschehen. „Es hat sich bei der Verbretterung nie um eine denkmalpflegerische Forderung gehandelt hat“, teilt Nadine Hilber, die Sprecherin der Regierungspräsidiums Stuttgart, mit. „Wir von der Denkmalpflege haben damals unter Zurückstellung unserer Bedenken der Verbretterung zugestimmt.“

Bürger spenden ihren Einsatz

Die Stadtverwaltung lässt als nächstes juristisch überprüfen, ob die Bürger gleich loslegen können oder ob das Waaghäusle noch mal Thema im Ausschuss für Umwelt und Technik werden muss, wie der Stadtplaner Bertram mitteilt. Das hängt davon ab, ob die freiwillige Arbeit der Plieninger als Spende gilt, die von den Stadträten genehmigt werden muss. Anschließend darf sogleich angepackt werden, sagt er. „Wir wollen ja alle, dass es so schnell wie möglich über die Bühne geht.“