Der Bezirksbeirat Stuttgart-West stimmt dem Beschluss zur Umgestaltung der Elisabethenanlage zu.

Psychologie/Partnerschaft: Nina Ayerle (nay)

S-West - Die Anlage weist eigentlich keine großen Mängel auf, so richtig modern ist sie aber eben nicht mehr. Hinzu kommt: Die Elisabethenanlage ist die wichtigste Freizeitanlage im Westen. „Das ist quasi unser zentraler Spielplatz“, betonte Bezirksvorsteher Reinhard Möhrle (Bündnis 90/ Die Grünen) in der Sitzung des Bezirksbeirats West. Etwas pathetischer formulierte es gar Bezirksbeirat Roland Stricker (CDU): „Es ist das grüne Herz des Westens.“

 

Das sehen auch alle anderen Mitglieder des Gremiums so. Einstimmig wurde der Grundsatzbeschluss zur Umgestaltung der Anlage im Rahmen des Sanierungsgebietes Stuttgart 28 angenommen. Die Gesamtkosten betragen etwa 1,75 Millionen Euro. „Wir sind jetzt bei einer Summe, für die wir einen Grundsatzbeschluss des Gemeinderats brauchen“, sagte Thomas Schuster vom Amt für Stadtplanung und Stadterneuerung. Ursprünglich war etwa eine Million Euro veranschlagt. „Aber wir müssen das jetzt so machen, dass die Anlage über Jahre hinweg ihren Zweck erfüllt.“ Schuster hofft aber auf weitere Fördermöglichkeiten über das Landesprogramm „Zukunft Stadtgrün“. Man habe die Elisabethenanlage dafür angemeldet.

Die Schwabschule hat Interesse an der Villa Elisa angemeldet

Bereits im August hatte die beauftragte Landschaftsarchitektin Christiane Schwarz vor Ort in der Anlage dem Bezirksbeirat und interessierten Bürgern ihre Entwürfe präsentiert. Dennoch gehe es in einem Grundsatzbeschluss erst mal noch „ums große Ganze“, betonte Schuster, nicht um „Details wie Spielgeräte“ oder so. Voraussichtlich in 2019 könnten die Maßnahmen starten. Allerdings räumte er ein, dass man nun wohl die Detailplanung für das Grundstück der Villa Elisa ausklammere. „Wir kommen sonst nicht weiter.“ Aus seiner Sicht kollidieren derzeit zu viele Nutzungsinteressen für das Gebäude. Die Schwabschule habe Interesse angemeldet, das Jugendamt und ein Elternverein.

Die Grünenfraktion im Gemeinderat ebenso wie viele Mitglieder des Bezirksbeirats West würden allerdings eine baldige Entscheidung, was nun mit der Villa Elisa geschieht, begrüßen. In einem Antrag für den Haushalt 2018/2019 befürworten die Grünen, die Schwabschule in der Villa zu erweitern. Das Gebäude sei von der Schule als „Grundlage für die Ganztagsschule im Sinne einer ‚Schule als Lebensraum’ angesehen“ worden, heißt es in dem Antrag.

Dass die Zukunft der Villa noch auf Eis liegt, behagt vielen Bezirksbeiräten überhaupt nicht. Roland Stricker betonte, man müsse mit der Umgestaltung der Elisabethenanlage auch an die Villa Elisa denken. „Und zwar nicht übermorgen, sondern morgen.“ Und er fügte hinzu: „Wenn sich die Stadt nicht bewegt, wird sich politisch etwas bewegen, darauf können Sie sich verlassen.“ Auch Astrid Rotzler-Lung (SPD) drängte auf eine Entscheidung: „An die Villa Elisa muss ein Knopf dran gemacht werden.“ Andreas Huber (FDP) war ebenfalls der Meinung, dass die Schwabschule das Gebäude brauchen werde.

Jugendräte finden sich in den Plänen überhaupt nicht wieder

Rolf-Peter Kress (AfD) hielt das Konzept für die Elisabethenanlage insgesamt für „übermöbliert“. Ihm seien da zu viele Spielgeräte. „Früher waren wir mit dem Ball auf dem Spielplatz, heute braucht es hunderte Geräte“, sagte er genervt „Bald brauchen wir noch einen Betreuer, der sagt, wie ein Kind spielen soll.“

Die Vertreter des Jugendrates wiederum kritisierten, dass man sich in dem ganzen Konzept überhaupt nicht wiederfinde: Der Fokus liege wieder auf Fußball, und auch die Tischtennisplatte auf einer unebenen Fläche mache ja wohl nicht viel Sinn.