Der sanierte Teil der Talstraße im Stuttgarter Osten wurde eingeweiht. Anwohner haben mit Protesten Steinquader und Grünflächen vor den Häusern verhindert. Grund dafür waren Befürchtungen und weniger Parkplätze.

S-Ost - Der neu gestaltete untere Abschnitt der Talstraße ist jetzt auch offiziell eingeweiht worden. „Wenn man sich vorstellt, wie es vor anderthalb Jahren hier ausgesehen hat, ist das schon ein deutlicher Fortschritt“, sagte Bürgermeister Matthias Hahn bei dem kurzen Eröffnungsakt auf dem platzähnlich aufgeweiteten Bereich bei der Einmündung der Haußmannstraße in die Talstraße. Allerdings wünscht er sich auch, dass in Zukunft dort noch das eine oder andere Gestaltungselement hinzukommt. So waren dort ursprünglich Grünbereiche und Sitzgelegenheiten vorgesehen gewesen. Dagegen hatten sich allerdings die Anwohner gewehrt.

 

Beim Überweg ist dann doch das Geld ausgegangen

Die Umgestaltung dieses Teils der Talstraße zwischen der Kreuzung Rotenberg- und Wangener Straße am Gaskessel und der Kreuzung Landhausstraße weiter oben ist Teil der Baumaßnahmen, die im Rahmen des Sanierungsgebiets Stuttgart 24-Ost verwirklicht wurden. Die platzähnliche Fläche bekam einen einheitlichen Belag aus Pflastersteinen, die Busspur wurde verlängert, viele Bäume wurden gepflanzt, die Gehwege verbreitert. An der Einmündung des Gelben Wegs wurden die technischen Voraussetzungen für einen Fußgängerüberweg mit Ampel geschaffen, allerdings hat das Geld dafür nicht mehr ganz gereicht. Insgesamt wurde eine Fläche von rund 10 000 Quadratmetern für rund 1,6 Millionen Euro umgestaltet. Mehr als die Hälfte des Geldes kam als Zuschuss aus Sanierungsprogrammen von Land und Bund, 300 000 Euro steuerte das Tiefbauamt aus seinem Investitionsbudget bei. Die EnBW investierte weitere 500 000 Euro in neue Strom-, Gas- und Wasserleitungen sowie in Signalkabel. Zusammen mit dem ebenfalls im Rahmen des Sanierungsgebiets entstandenen unteren Teil der Klingenbachanlage wurde die Eingangssituation in die Landeshauptstadt zwischen den Kulturdenkmalen Gaskessel und Gaisburger Kirche nun deutlich aufgewertet.

Anwohner haben teilweise andere Vorstellungen

Allerdings hatten die Anwohner die Vorstellungen der Stadtplaner für den Bereich im Zuge der Bürgerbeteiligung deutlich verändert. Eigentlich waren vor den Wohnhäusern dort durch Hecken unterteilte kleine Grünflächen vorgesehen gewesen. Dies wäre aber auf Kosten von Parkplätzen gegangen, wogegen die Anwohner heftig protestiert hatten. Auf dem Platz hätten eigentlich auch Steinquader als Sitzgelegenheiten platziert werden sollen. Auch das lehnten die Anwohner ab, weil sie befürchteten, dass der kleine Platz dann von ihnen unliebsamen Gruppierungen zum Beispiel aus der Trinkerszene im Stuttgarter Osten belegt würde.

Mit der Umgestaltung des Talstraßenabschnitts ist das Sanierungsgebiet 24 weitgehend abgeschlossen. Eine Maßnahme steht noch aus: Im unteren Bereich der Haußmannstraße zwischen Talstraße und Abelsbergstraße sollen ebenfalls einige Bäume gepflanzt und das historische Pflaster von Teerresten befreit werden. Auch dort gibt es Proteste von einigen Anwohnern, die den Verlust von Parkplätzen und mehr Lärm befürchten.