Mehrere Fraktionen im Gemeinderat setzen sich nun für eine Verbesserung der Situation für die Bewohner ein. Die wünschen sich eine Verlegung der Gleise.

Psychologie/Partnerschaft: Nina Ayerle (nay)

S-Süd - Die Gelegenheit wäre günstig. Das finden zumindest die Bewohner der Polizeisiedlung in Kaltental. Wenn die Stuttgarter Straßenbahnen (SSB) ohnehin im Herbst die Schienen direkt vor ihrer Haustür erneuern, könnte man doch gleich die Gleise ein Stück nach Osten verlegen. Dadurch wäre die Zufahrtsstraße vor den Häusern breiter. Davon träumen die Bewohner schon seit Jahren.

 

Mehrere Fraktionen fordern Auskunft von den SSB

Unterstützung bekommen sie nun von einigen Fraktionen im Stuttgarter Gemeinderat. Die stellten am vergangenen Montag jeweils einen entsprechenden Antrag an die Stadtverwaltung. So fordern SPD und FDP gemeinsam die Verlegung eines Gleisstranges. Im Ausschuss für Umwelt und Technik (UTA) sollen die SSB „zeitnah“ zu dieser Lösung Stellung nehmen. Die beiden Parteien haben im Zuge dessen noch weitere Forderungen: Zum einen geht es um mehr Sicherheit für Kinder an eben jenem Streckenabschnitt vor der Polizeisiedlung, zum anderen um eine Begrünung der Gleise.

Ähnliches fordern auch die Freien Wähler. Denn: „Infolge der aktuellen Entwicklung bedarf es der Transparenz und einer soliden Datengrundlage“, heißt es im Antrag. Die anstehenden Sanierungsmaßnahmen sind aus Sicht der Fraktion eine günstige Gelegenheit, um noch einmal über eine Gleisverlegung zu sprechen. Die Freien Wähler unterstützen zudem die langjährige Forderung des Bezirksbeirats Süd, wonach die Stadtbahn auf dieser Strecke höchstens 50 km/h fahren soll statt wie bisher 70 km/h. Auch stellt die Fraktion in Frage, ob die vorhandene Abschrankung zu den Gleisen tatsächlich als sicher erachtet wird.

Die Pläne liegen seit 2004 in der Schublade

Für die Bewohner der Polizeisiedlung sind die Anträge ein Hoffnungsschimmer, wenn auch nur ein kleiner. Denn: Nach wie vor planen die SSB keine Verlegung der Gleise. Dies teilte die Unternehmenssprecherin Birte Schaper auf Nachfrage unserer Zeitung mit. Ohnehin werde nicht das gesamte Gleisbett erneuert, sondern nur der Gleisoberbau. „Es wird keine neue Trasse gebaut“, betont Schaper. Und im Alleingang könnten die SSB ohnehin nichts tun. Das ginge nur zusammen mit der Stadt. Allerdings wären die Kosten dafür extrem hoch. Pläne gibt es übrigens schon – seit dem Jahr 2004. Allerdings fanden die nie eine politische Mehrheit. Aber vielleicht ändert sich dies nun ja.