Die Enthüllung des Schilds ist der Start zur Bürgerbeteiligung für das Sanierungsgebiet. Zum Auftakt findet am Dienstag, 6. Mai, hierzu eine erste Veranstaltung für alle Bürger statt.

S-West - An den Anblick müssen sich die Leute erst gewöhnen, die am Bismarckplatz auf einer Bank Platz nehmen. Statt des freien Blicks auf die Elisabethenkirche schauen sie nun auf ein Schild, das darauf hinweist, welche Plätze und Straßen zum Sanierungsgebiet S 28 zählen. Dort können in den nächsten zehn Jahren öffentliche Räume sowie Privatgebäude saniert, umgestaltet und entwickelt werden – gefördert von Bund, Land und Kommune.

 

Zur Enthüllung sind einige Bürger und Gruppen aus dem Eltern-Kind-Zentrum (Ekiz) gekommen. Sie stehen symbolisch für alle Bürger des Westens. Denn das Ziel ist es, im Verlauf des langjährigen Projekts alle Westler anzusprechen. Das betonen die Mitglieder des Forums Lebendiger Westen, das eigens für die Zeit gegründet wurde, in der das Sanierungsgebiet existiert.

„Die Ressourcen sind breit gefächert“

Die Geschäftsstelle des Forums ist das Ekiz, dafür hatten sich Ende vergangenen Jahres der Bezirksbeirat und die Einrichtungen, Initiativen und Vereine im Westen ausgesprochen, weil es eine etablierte Institution im Stadtbezirk ist (wir berichteten). Dass eine Einrichtung vor Ort als Ansprechpartner für die Bürger dient, ist bei Sanierungsgebieten nicht neu. Im Hospitalviertel hat das Forum Hospitalhof die Rolle übernommen. „Neu ist, dass das Forum aus Mitgliedern zahlreicher Vereine und Einrichtungen besteht“, sagt Elke Arenskrieger, die Geschäftsführerin des Ekiz und des Forums. Mitglieder sind Kirchengemeinden, der Bezirksbeirat, aber auch die Projektgruppe Olgäle 2012, die Initiative Stadtraum Stuttgart-West, der Jugendrat oder Schätze des Westens sind dabei. „Die Ressourcen sind breit gefächert; die einen kennen sich mit Bürgerbeteiligung aus, die anderen wissen, wie man Veranstaltungen organisiert“, sagt Jana Bergemann, die Rektorin der Schwabschule und eine der Sprecherinnen des Forums.

Neben dem Forum als Koordinator und Ansprechpartner vor Ort ist auch das Amt für Stadtplanung und Stadterneuerung beteiligt. Da es in dem Sanierungsgebiet schwerpunktmäßig um die Gestaltung des öffentlichen Raums und Sanierungsmaßnahmen für Privateigentümer geht, bedarf es einer Stelle, die auch die rechtlichen Rahmenbedingungen und die Förderrichtlinien kennt und vorgibt. Denn so offen die Bürgerbeteiligung auch gestaltet wird, nicht alles – auch darauf weist das Forum hin – wird umsetzbar sein. „Es gibt natürlich Rahmenbedingungen“, sagt Bergemann. Und über diese gibt Thomas Schuster vom Stadtplanungsamt Auskunft. Er ist der Projektleiter seitens der Verwaltung für das Sanierungsgebiet. „Die Leute sollen sich nicht genieren, bei mir anzurufen“, sagt Schuster.

Anregungen und Ideen der Bürger sind jederzeit willkommen

Und die Menschen sollen nicht zögern, mitzumachen. „Wir wollen alle einbeziehen, auch Bürger, die sonst eher zurückhaltend sind“, sagt Bergemann. Das Forum will nach dem Leitbild „Bürger zusammenbringen“ agieren. Und es soll keine einmalige Sache sein. Das Sanierungsgebiet besteht nach heutigen Stand bis 2023. „Es muss regelmäßige Veranstaltungen, Workshops und Treffen geben“, sagt Arenskrieger. Anregungen und Ideen der Bürger seien jederzeit willkommen und notwendig.

Zum Auftakt findet am Dienstag, 6. Mai, eine erste Veranstaltung für alle Bürger statt. Dort wird nochmals das Gebiet vorgestellt, welche Art von Projekten denkbar sind und wie man sich beteiligen kann. Die Veranstaltung findet um 18 Uhr im Bürgerzentrum, Bebelstraße 22, statt. Die Forums-Mitglieder setzen in diesen Abend große Hoffnung. Bisher hatten sie vor allem Formales zu erledigen. Nun kann und muss die Bürgerbeteiligung beginnen.