Nach massiven Schäden an rund 200 Häusern in Böblingen haben nun die Sanierungsarbeiten an zwei schadhaften Erdwärmesonden begonnen. Das ist ein ersten Schritt, um die Erdhebungen zu stoppen und die Häuser reparieren zu können.

Böblingen - Das unterirdische Erhitzen von Wasser kann erhebliche Schäden verursachen - Bewohner aus Böblingen haben das im vergangenen Jahr zu spüren bekommen: Nach Geothermiebohrungen hob sich das Erdreich und riss tiefe Spalten in Wände von rund 200 Häusern. Nun haben die Sanierungsarbeiten an zwei schadhaften Erdwärmesonden begonnen, wie das Umweltministerium am Dienstag in Stuttgart mitteilte.

 

Die Sanierung der Bohrungen sei ein erster Schritt, könne den Ärger sowie die physischen und psychischen Belastungen der Betroffenen aber nicht ungeschehen machen, sagte Umweltminister Franz Untersteller (Grüne). Dennoch sei der Start der Arbeiten am Montag eine gute Nachricht: Schließlich sei die Sanierung die Voraussetzung dafür, dass die Erdhebungen aufhörten und die Häuser selbst repariert werden könnten.

Experten vermuten hinter den Erdhebungen, dass einige Erdwärmesonden im Untergrund nach Bohrungen im Jahr 2008 nicht richtig abgedichtet wurden. So könnte Wasser, das durch die Leitungen aus der Tiefe der Erde heraufbefördert wird, ausgetreten, in den Untergrund gelangt sein und zu einer chemischen Reaktion geführt haben, die wiederum ein Aufquellen des Bodens zur Folge hatte.

Die Sanierungsarbeiten sollen nach Angaben des Ministeriums voraussichtlich bis Ende des Jahres abgeschlossen sein - dann geht es an 15 anderen Bohrlöchern in Böblingen weiter.

Nicht nur dort hatten Geothermiebohrungen erhebliche Schäden verursacht. Betroffen sind auch etwa Schorndorf und Rottenburg, am schlimmsten jedoch Staufen im Kreis Breisgau-Hochschwarzwald. Die Kleinstadt nahe Freiburg leidet seit sieben Jahren unter den Folgen einer missglückten Erdwärme-Bohrung. Durch Geländehebungen sind im historischen Ortskern etwa 270 Gebäude beschädigt worden.