Nach den teilweise heftigen Unwettern musste die Feuerwehr Keller auspumpen und Straßen räumen. In der Eifel stand das Wasser teilweise 1,50 Meter auf der Straße, in Bayern knickten Bäume um.

Hamburg - Unwetter mit Starkregen, Hagel und Sturm könnten am Wochenende erneut über Deutschland ziehen. Betroffen sind nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) vor allem der Westen und Südwesten des Landes. Für Freitagabend erwarteten die Meteorologen dort teilweise mehr als 40 Liter Regen pro Quadratmeter. Bereits in der Nacht zum Freitag hatte es unter anderem in Niedersachsen schwere Überschwemmungen gegeben.

 

In Bad Gandersheim etwa richtete die Bürgermeisterin einen Krisenstab ein und löste „Vollalarm“ aus, nachdem der Regen mehrere Straßen überschwemmt hatte. 60 Liter Wasser pro Quadratmeter seien in weniger als einer Stunde heruntergekommen, hieß es. Bundesstraßen wurden zeitweise voll gesperrt. In Ackenhausen floss Wasser durch einige Gebäude einfach hindurch und hinterließ Schlamm und Unrat. Eine Autofahrerin wurde eingeschlossen und mit Schlauchbooten gerettet.

Auch im nordrhein-westfälischen Mechernich in der Eifel überflutete das Wasser Straßen und Keller. „Wir hatten einzelne Straßenzüge, die bis zu 1,5 Meter unter Wasser gestanden haben“, sagte ein Sprecher der Feuerwehr. Vermutlich als Folge des Unwetters stürzte ein Baum auf ein Fahrzeug. Feuerwehrleute befreiten einen Schwerverletzten.

Keine Besserung in Sicht

Große Felsbrocken fielen nach Polizeiangaben auf eine Bundesstraße bei Wintersdorf in Rheinland-Pfalz. Da zur Beseitigung schweres Gerät nötig war, wurde die Straße zunächst voll gesperrt. In Trier rückten Dutzende Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr aus. „Parkplätze wurden überflutet, so dass einige Autos bis über die Reifen unter Wasser standen“, sagte ein Sprecher der Feuerwehr Trier.

In Hamburg wurden kleine Brücken überspült, Gullys sprudelten über. Im Süden von Bayern stürzten vereinzelt Bäume auf Straßen und Stromleitungen.

Besseres Wetter ist kaum in Sicht. „In der nach wie vor schwülwarmen Luft mit Höchstwerten meist zwischen 25 und 31 Grad entwickeln sich insbesondere in der Westhälfte kräftige Schauer und Gewitter“, prognostizierte eine DWD-Meteorologin für das Wochenende.

Am Samstag könne es vor allem in Hessen, Rheinland-Pfalz und Teilen Baden-Württembergs kräftige Gewitter geben. „Wo genau, ist immer sehr schwer zu sagen“, sagte die Wetterforscherin. Trocken bleibe es nur nordöstlich einer Linie vom Emsland bis zum Erzgebirge. Dort scheine auch oft längere Zeit die Sonne. In Brandenburgs Wäldern steigt angesichts von Trockenheit und Hitze die Gefahr von Bränden. Im Havelland und im Landkreis Dahme-Spreewald gilt derzeit die höchste Warnstufe fünf.

An der See und im Bergland pendeln die Temperaturen dem DWD zufolge am Wochenende zwischen angenehmen 21 und 25 Grad. Im Südosten könnten die Werte auf 31 Grad steigen.

Wie lange es in den Unwetterregionen gewittrig und unbeständig bleibt, ist unklar. Die Meteorologen rechnen mindestens bis Dienstag noch mit Schauern und Gewittern.

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