"Bayern ist eine Piss-Mannschaft" - Mit diesen Worten hat der frühere Bundesliga-Profi Dieter Schatzschneider den deutschen Rekordmeister FC Bayern München schwer beleidigt. Trainer Guardiola würde er sofort nach Hause schicken.

Hannover - Der frühere Bundesliga-Profi Dieter Schatzschneider hat den deutschen Rekordmeister FC Bayern München schwer beleidigt - und ist dafür von seinem Arbeitgeber Hannover 96 gerüffelt worden. „Bayern ist eine Piss-Mannschaft!“, sagte der 57-Jährige der „Bild“-Zeitung (Mittwoch) und wiederholte: „Ja, eine Piss-Mannschaft.“ Und Trainer Pep Guardiola „würde ich sofort nach Hause schicken“, meinte der frühere Spieler und heutige Jugend-Scout von Hannover 96: „Der kann seine Mannschaft gegen Freiburg nicht motivieren. Wenn das der beste Trainer der Welt ist, dann falle ich um.“

 

Sein Verein reagierte empört und distanzierte sich. „Sein Wortlaut ist völlig inakzeptabel“, sagte 96-Sprecher Alex Jacob am Mittwoch: „Die Aussage Dieter Schatzschneiders über den FC Bayern ist ausschließlich seine persönliche Meinung.“

„Es gibt Situationen, in denen ich mehr mit dem Herz als mit dem Gehirn spreche“, sagte Schatzschneider der „Hannoverschen Allgemeinen Zeitung“. Er lege Wert darauf, dass er seine Kritik als Privatperson geäußert habe: „Wenn das auf 96 bezogen wird, dann tut mir das weh.“

Ob seine Äußerungen arbeitsrechtliche Folgen haben werden, ließ Jacob offen. Der ehemalige 96-Torjäger ist als Jugend-Scout beim Verein angestellt und gilt als Vertrauter von Martin Kind. Er fährt häufig mit dem Club-Boss zu Auswärtsspielen und sitzt im Stadion neben ihm.

"Ich musste meinem Herzen mal Luft machen"

„Ich musste meinem Herzen mal Luft machen“, sagte Schatzschneider dem NDR-Hörfunk am Mittwoch. Man könne über die Wortwahl „streiten und da kann ich mich auch für entschuldigen“. Inhaltlich rückte er aber von seinen Äußerungen nicht ab.

Die Bayern hatten nach der längst perfekten Meisterschaft am vorletzten Bundesliga-Spieltag 1:2 bei den Breisgauern verloren. Für Hannover hat diese Niederlage Auswirkungen. Hätte der deutsche Meister nicht durch ein Tor in der Schlussphase verloren, hätte 96 am letzten Spieltag schon ein Unentschieden gegen Freiburg zum Klassenverbleib gereicht.

Hannovers Manager Dirk Dufner hatte bereits am Samstag indirekt den Vorwurf der Wettbewerbsverzerrung erhoben. „In der Regel werden in der Liga alle von den Bayern hingerichtet, plötzlich ist es anders“, sagte Dufner und fügte sarkastisch an: „Möglicherweise stellen bald vier oder fünf Vereine den Antrag, gegen die Bayern nur in den letzten Spielen zu spielen.“