Bei ihrer Party auf dem Stuttgarter Sommerfest hat die Equipe die Gäste in die Hamptons, das Refugium reicher Ostküstenamerikaner eingeladen. Die Meeresbrise fehlte. Dafür gab’s reichlich Sekt auf Eis.

Stuttgart - Die Hamptons also. Der Ostzipfel von Long Island, wo die wohlhabenden US-Amerikaner ihr Wochenendhäuschen haben. „Das Mekka der Superreichen“, so Wikipedia, lag für eine Nacht am Eckensee. Zum Auftakt des Sommerfests am Donnerstag hat die Vereinigung Equipe zur Party ins Stäffele-Zelt von Michael Wilhelmer eingeladen. Motto: „Day and Night at the Hamptons“. Das hieß für die 400 geladenen Gäste in Teil eins, also bei Tag, vor allem schwitzen. War’s je so heiß gewesen in den elf Jahren zuvor?

 

Fächer, Sekt auf reichlich Eis und die Hamptons-Nationalfarben Hellblau und Weiß versuchten, die fehlende Meeresbrise auszugleichen. Besonders beliebt waren die beiden Strandkörbe mit Blick aufs Wasser. Dazu trugen viele den typischen Hamptons-Look mit Polohemd und Bermudas à la Ralph Lauren. Das Equipe-Team um die Gründer Henry Schweizer, Alexander von Hofen und Heiko Dräger, war von Winnie Klenk eingekleidet worden mit blau-weiß gemusterten Hemden eines englischen Herstellers und Leinenhosen – der Modemacher war angetan vom Ergebnis.

Flache Sandalen mit viel Pling-pling

Generell fiel beim Flanieren auf: schick war gestern. Die Sommerfestbesucher favorisierten einen sportlich-lässigen Stil, bei den modebewussten Frauen sah man schwarz-weiße Blockstreifen, dazu flache Sandalen mit viel Pling-pling. Die Zelte der Gastronomen auf dem Schlossplatz und im Park haben sich dagegen wieder vom Klein-Klein der vergangenen Jahre erholt: Stattdessen sieht man elegante weiße Fronten.

Unter den Augen der Concordia geht es besonders munter zu. Wer mit dem Rücken zum Neuen Schloss zur Jubiläumssäule blickt, sieht links den Stand von Sante de Santis und rechts den von Remy Butterlin. Der Fernsehkoch und Patron im San Pietro und der Caterer aus Nellingen, wo er Louis Bauernstüble betreibt, arbeiten zum ersten Mal zusammen, befreundet sind sie seit Jahren. Die italienisch-elsässische Liaison beschert uns Merguez und Meeresfrüchte, Spanferkel und „Teufelsbraten“.

Abends singt die Australierin Kimberley Trees, am Nachmittag wird gefrotzelt. Dann fliegen Kosenamen zu wie „Spaghettilutscher“ oder „Froschschenkelfresser“ von Zelt zu Zelt. Höhepunkt wird das Kochduell am Sonntag gegen 15 Uhr sein: Damit möchten die beiden möglichst viel Geld für die gute Sache sammeln. „Sechs Brunnen“ lautet Butterlins Zielvorgabe für das Sommerfest. Seine Mitarbeiter geben den Lohn, die Gäste dürfen ihr Glaspfand spenden oder mehr. Der Erlös soll an den Verein Kleine Hilfsaktion gehen, der vor allem in Vietnam tätig ist.

Die Fischbrötchen gehen weg wie warme Semmeln

Sante de Santis ist das erste Mal unter eigenem Namen beim Fest dabei. Der gebürtige Römer war bisher auf dem Sommerfest nur für andere im Einsatz. Nie vergessen wird er das legendäre Fresko-Zelt vor dem Schauspielhaus. Das waren buchstäblich die fetten Jahre. „Wir hen kocht wie die Sau“, sagt der Italo-Schwabe. Es gab Ente am Spieß. Der Grill eine zwei mal vier Meter große Feuerwand. „Jesus, Maria.“

Heute stehen auf der Karte vor allem leichte Sachen wie Salate, vegetarisch ist Pflicht, vegan die Kür. Allen Moden zum Trotz: Die Fischbrötchen bei Gosch gehen weg wie warme Semmeln.