Hugo Egon Balder und Dorkas Kiefer stehen zurzeit in der Komödie im Marquardt auf der Bühne. Wenn es ihnen zu heiß wird, können sie sich zum Beispiel mit einem Eis der Eisdiele Pinguin abkühlen. Die feiert 30. Geburtstag.

Stuttgart - Nichts wie ab ins Freibad. „Der kleine Mann muss ins Wasser.“ Dorkas Kiefer wohnt mit ihrem anderthalbjährigen Sohn und ihrer Mutter seit Donnerstag im Dampfkessel Stuttgart. Sie spielt seit Freitag und noch bis 19. Juli in der Komödie im Marquardt.

 

„Aufguss“ heißt passenderweise das Stück, ein Gastspiel des Düsseldorfer Theaters an der Kö. Handlungsort ist der Wellnessbereich eines Hotels, zwischen Sauna, Dampfbad und Tauchbecken. „Aber ums Schwitzen geht’s nur sekundär“, sagt die Sängerin und Schauspielerin (unter anderem „Unter uns“). In Stuttgart werde sie als die rechte Hand des Klinikleiters in eine Spendenaffäre hineingezogen.

Hugo Egon Balder mimt den Waschmittelhersteller Dieter und hat den Überblick. „Aufguss“ sei eine typische Verwechslungskomödie, zu vergleichen mit einem spritzigen Sommercocktail. „Die Zuschauer sollen Bauchschmerzen haben vor Lachen.“ Damit müsste sich Balder ja auskennen, als Moderator beziehungsweise Produzent von Kultsendungen im TV wie „Alles nichts, oder?!, „Genial daneben“ oder „RTL Samstag Nacht“. Von „Tutti Frutti“ vom Anfang der 90er gar nicht zu reden. Er selbst tut es zumindest ungern. Ob das Konzept heute wieder funktionieren würde? „Darüber hab ich mir keine Gedanken gemacht“, sagt er. Basta.

Eisdiele Pinguin ist 30 Jahre alt

Sollte Balder sich ein bisschen Tutti Frutti zur Abkühlung wünschen, wäre er bei der Kulteisdiele Pinguin gut aufgehoben. Am Eugensplatz feiert man am Samstag und Sonntag 30-jähriges Bestehen – mit Blaubeereis. Wobei Esther Weeber, der das Pinguin gemeinsam mit ihrer Schwester Kerstin gehört, die zentrale Frage noch nicht gelöst hat. „Wie bekommt man Blaubeereis blau?“ Alles habe sie probiert, es bleibe dennoch lila. Die Jubiläumskreation wird jedenfalls für drei Euro die Kugel verkauft, inklusive eines Langstiellöffels, den sich die Kunden nach Wunsch gravieren lassen können. Die Löffel stiftet WMF aus Geislingen, der Laser stammt von Trumpf aus Ditzingen. Der Erlös der Aktion kommt dem Schlupfwinkel Stuttgart zu Gute und damit Kindern und Jugendlichen, die auf der Straße leben.

Das Eiscafé Pinguin hat laut Ester Weeber schon Ehen gestiftet und Geburten eingeleitet (es ist ja nah zum Charlottenhaus). Aber auch das Jazz Open hat sich in seinen 22 Jahren als Kontaktbörse etabliert. Die Veranstalter rechnen mit 27 000 Zuschauern und damit einem Besucherrekord, etliche Konzerte sind bereits ausverkauft (bis 12. Juli). Am Freitag ging’s im klimatisierten Sparda Event Center los, das Open-Air-Programm auf dem Schlossplatz startet am Donnerstag mit Dianne Reeves und Gregory Porter. Höhepunkte sind die Auftritte von Zaz und Jamie Cullum – und die Plattform ganz oben mit Blick über den Ehrenhof. „Hier trifft man jede Menge Leute, die man kennt,“ sagt Jürgen Schlensog, der das Festival seit 2007 organisiert und von einem „bunt gemischten Publikum“ schwärmt. Tutti frutti sozusagen.