Er ist frischgebackener Vater und nun auch Botschafter des Deutschen Brotes. Ein Gespräch mit dem Schauspieler Simon Licht („Laible und Frisch“, „Dr. Klein“).

Lokales: Tom Hörner (hör)
Stuttgart - Herr Licht, Sie treten als frischgebackener Botschafter des Deutschen Brotes in die Fußstapfen von Kanzleramtschef Peter Altmaier, der nicht nur politisch ein Schwergewicht ist. Kein leichter Job?
Ich sehe mich als Gegenentwurf zum hoch geschätzten Peter Altmaier. Gutes Vollkornbrot regt die Verdauung an und gehört für einen sportlichen, umtriebigen Menschen wie mich zur gesunden Ernährung. Als Schauspieler werfe ich für den Posten meine Prominenz in die Waagschale, die gleicht, so hoffe ich jedenfalls, mangelnde Körperfülle einigermaßen aus.
In der TV-Serie „Laible und Frisch“ machten sie als Großbäcker einem Handwerksbetrieb in der schwäbischen Provinz das Leben schwer. Haben Sie ein schlechtes Gewissen bekommen und wollen nun als Brotbotschafter für das Gute eintreten?
Natürlich habe ich als manchmal skrupelloser Unternehmer – vereinfacht gesprochen – das Böse verkörpert. Aber gerade dadurch konnten wir in der SWR-Serie auf die Not der kleinen und mittelgroßen Handwerksbetriebe in Deutschland aufmerksam machen. Deutsches Brot ist ein schützenswertes Kulturgut, für das wir auf der ganzen Welt beneidet werden.
Hört sich an, als seien Sie mehr als nur Ernährungsbotschafter und Abgesandter des Zentralverbands des Bäckerhandwerks.
Am Brot lässt sich ganz viel festmachen, was wichtig ist für unsere Gesellschaft. Als Pastorensohn fällt mir dazu ein: Wir brechen das Brot auch für Flüchtlinge. Das ist doch eine gute Botschaft in diesen Tagen. Das Handwerk bei uns hat Nachwuchsprobleme und ist auf Arbeitskräfte von außerhalb angewiesen. Meine Nähe zum Bäckerhandwerk ist keine künstliche, meinen Brotberuf, die Schauspielerei, verstehe ich auch Handwerk. Ich beherrsche das Handwerk des Geschichtenerzählens. Aber egal, welchem Handwerk man nachgeht, zur meisterlichen Kunst in seinem Fach bringt es nur derjenige, der seinem Beruf mit Liebe und Hingabe nachgeht. Gutes Handwerk gibt es nicht für nichts. Deshalb entspricht es meiner festen Überzeugung, wenn ich sage: „Leute, kauft dort euer Brot ein, wo ihr wisst, was drin ist. Dafür musst ihr dann aber auch bereit sein, ein paar Cent mehr zu zahlen.“