Der unerfahrene Schiedsrichter Robert Hartmann traf beim letzten Spiel des VfB Stuttgart in Berlin gleich mehrere folgenschwere Entscheidungen hintereinander. Durch einen von ihm gegebenen Freistoß für Hertha BSC verlor der VfB zum siebten Mal in Folge.

Berlin - Fredi Bobic hat sich natürlich gleich Luft verschafft. Als sich der VfB-Stürmer Timo Werner aufmachte, an Hajime Hosogai vorbeizulaufen und zu Boden gebracht wurde, da protestierte der Manager des VfB Stuttgart umgehend. Erregt erklärte Bobic dem vierten Offiziellen seine Sicht der Dinge in der 87. Minute. Günter Perl hatte auch ein Foul bestätigt, doch die Pfeife von Robert Hartmann blieb stumm. Schlimmer noch: beim Berliner Gegenangriff entschied Hartmann nach einer Grätsche von Arthur Boka auf Freistoß. Die folgende Flanke von Tolga Cigerci führte schließlich zum 2:1-Siegtreffer von Hertha BSC durch Sandro Wagner.

 

„Das waren zwei krasse Fehlentscheidungen in 30 Sekunden“, sagte Bobic zu den entscheidenden Szenen vor der Entscheidung des Spiels. Dabei wunderte er sich auch über die Schiedsrichteransetzung in einer für den VfB so wichtigen Partie: Der unerfahrene Robert Hartmann aus Wangen im Allgäu leitete das Spiel, der erfahrene Günter Perl aus Pullach beobachtete das Geschehen von außen.

So fühlt sich der VfB ein Stück weit vom Pech verfolgt – und er wähnt sich von falschen Schiedsrichterentscheidungen auf die Verliererstraße gebracht. Gegen Hertha waren es noch zwei weitere Szenen, die Aufregung im Stuttgarter Lager verursachten. Eine Aktion gegen Alexandru Maxim im Strafraum und ein Handspiel von Hosogai ebenfalls im Strafraum – zwei mögliche Elfmeter, aber kein Pfiff. „Ich will unsere Niederlage nicht auf andere abwälzen“, sagte Thomas Schneider, „aber es ist schon ein Wahnsinn, wenn der Schiedsrichter so ein Foul an Timo Werner nicht sieht.“ Für das Spiel am Sonntag in Frankfurt hat der VfB-Trainer deshalb schon mal einen Wunsch formuliert: „Einen Schiedsrichter, der einen guten Tag hat.“