Die Gewalt in dem lateinamerikanischen Land nimmt immer mehr zu. In einigen Verbrechersyndikaten toben interne Machtkämpfe. Zudem konkurrieren zunehmend kleine Banden um die Kontrolle über Drogenschmuggel und Schutzgelderpressung.

Mexiko-Stadt - Bei heftigen Gefechten zwischen verfeindeten Banden sind im Norden von Mexiko 14 Menschen getötet worden. Weitere zwölf Menschen seien bei einer Schießerei zwischen Mitgliedern rivalisierender Gangs in der Ortschaft Las Varas im Bundesstaat Chihuahua zum Teil schwer verletzt worden, sagte der Sprecher der örtlichen Staatsanwaltschaft, Félix González, am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur.

 

Zuvor hatte González im Fernsehsender Milenio TV die Zahl der Toten auf 26 beziffert. Die Polizisten vor Ort hätten zunächst auch die zwölf Verletzten für tot gehalten, sagte er der dpa. Später hätten die Beamten festgestellt, dass sie noch am Leben waren. Die Verletzten wurden festgenommen und in Krankenhäuser gebracht.

Gewalt in Mexiko hat zugenommen

In die Schießerei seien ersten Ermittlungen zufolge Angehörige des Verbrechersyndikats „La Línea“, dem bewaffneten Arm des Drogenkartells von Juárez, und Mitglieder einer Bande aus dem Bundesstaat Sinaloa verwickelt gewesen, sagte González. Chihuahua an der Grenze zu den USA liegt an einer wichtigen Schmuggelroute Richtung Norden und ist immer wieder Schauplatz blutiger Revierkämpfe.

Zuletzt hatte die Gewalt in Mexiko deutlich zugenommen. Im Mai wurden in dem lateinamerikanischen Land 2186 Menschen getötet. Das war der höchste Wert seit Beginn der systematischen Erhebung vor 20 Jahren. In einigen Verbrechersyndikaten toben blutige Machtkämpfe. Zudem mischen immer mehr kleine Banden bei Drogenschmuggel, Schutzgelderpressung, Menschenhandel und Benzindiebstahl mit.

Erst am Wochenende waren bei Gefechten zwischen Kriminellen und Sicherheitskräften in Sinaloa 19 Menschen getötet worden. Die Region ist die Hochburg des Sinaloa-Kartells. Seit der Auslieferung des Drogenbarons Joaquín „El Chapo“ Guzmán an die USA kämpfen mehrere Fraktionen um die Kontrolle des Verbrechersyndikats.