So macht man der Polizei das Ermitteln leicht: Ein Wohnungseinbrecher schläft während der Tat ein. Und das ist in Stuttgart nicht mal ein Einzelfall.

Lokales: Wolf-Dieter Obst (wdo)

Stuttgart - Einbrechen kann ganz schön anstrengend sein – vor allem am helllichten Mittag. Wohl nicht genügend Nachtruhe hatte ein 26-Jähriger, der in der Straße Strohberg im Stuttgarter Süden in einem Mehrfamilienhaus einbrechen wollte. Wie die Polizei mitteilte, hatte er am Dienstag fünf Türen aufzuhebeln versucht, scheiterte daran – und schlief vor lauter Müdigkeit im Treppenhaus ein.

 

Ein 60-jähriger Bewohner des Hauses entdeckte gegen 12.20 Uhr den verhinderten Eindringling, der tief und fest schlief. Wegen der beschädigten Türen erkannte der Bewohner die Situation und verständigte die Polizei. Die Beamten nahmen den Verdächtigen fest. Bei dem 26-Jährigen fanden die Polizisten außer dem mutmaßlichem Einbruchswerkzeug auch eine Überwachungskamera, die offenbar an einem noch unbekannten Tatort gestohlen wurde. Die Polizei bittet über Telefon 0711/8990-5778 um Hinweise.

Ein anderer Täter schlief im Hallschlag ein

Der 26-Jährige ist der Polizei und den Justizbehörden bereits bekannt. Er ist wegen ähnlicher Taten vorbestraft, er stand zur Tatzeit noch unter Bewährung. Er muss seinen Schlafplatz nunmehr wechseln: Der Mann wurde am Mittwoch dem Richter vorgeführt, dieser erließ Haftbefehl und schickte den Beschuldigten hinter Gitter.

Eine ähnlich erfolgreiche Aufklärung gab es übrigens am 1. September im Hallschlag im Stadtbezirk Bad Cannstatt. Dort konnten Polizeibeamte einen 38-Jährigen festnehmen, der in eine Wohnung an der Züricher Straße einbrechen wollte. Der Täter ging dabei laut Polizei nicht gerade unauffällig vor: Erst hebelte er mit einem Spaten die Hauseingangstüre des Mehrfamilienhauses auf und versuchte anschließend, eine Wohnungstür im zweiten Obergeschoss einzutreten. Dann wurde er festgenommen, nachdem Nachbarn die Polizei alarmiert hatten. Der Täter war vor der Wohnungstür eingeschlafen. Er hatte etwa zwei Promille.