Den Einsatzkräften bot sich ein Bild des Schreckens an der Unfallstelle: Ein 76 Jahre alter Fahrer prallt auf das Auto einer 35 Jahre alten Frau. Er stirbt, sie wird schwer verletzt.

Herrenberg - Ein Bild des Schreckens bot sich den Einsatzkräften am späten Freitagabend, als sie zu einem schweren Verkehrsunfall an den Schönbuchtunnel bei Herrenberg gerufen wurden. Ein 76 Jahre alter Geisterfahrer war um 23.11 Uhr mit dem Wagen einer entgegenkommenden 35 Jahre alten Frau frontal kollidiert. Der Mann starb noch an der Unfallstelle. Die 35-Jährige erlitt schwere Verletzungen und wurde in eine Klinik gebracht. Der Schaden beläuft sich auf rund 35 000 Euro.

 

Der 76-Jährige war mit seinem VW Polo aus der Richtung Stuttgart gekommen und auf dem rechten Fahrstreifen gefahren, die 35-Jährige befand sich in Richtung Stuttgart auf der linken Spur. Die beiden prallten kurz vor dem Südportal des Tunnels aufeinander. Die Autobahn 81 war zwischen der Anschlussstelle Herrenberg bis zum Tunnel bis gegen 4.20 Uhr gesperrt.

„Wo der Geisterfahrer auf die A 81 gefahren ist, wissen wir noch nicht“, erklärte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Ludwigsburg. Die Kollision habe sich nur kurze Zeit nach der Verkehrsmeldung über den Falschfahrer ereignet. Der Mann könne also nicht sehr weit auf der falschen Strecke gefahren sein. Der Frau sei offenbar zum Verhängnis geworden, dass sie sich mit ihrem Mazda auf dem linken Streifen befunden habe. „Rechts von ihr war wohl kein Fahrzeug, sodass sie kaum überholt haben kann“, sagte der Polizeisprecher. „Ein Auto neben ihr wäre wohl auch in den Unfall verwickelt worden.“

Beherzte Autofahrer hatten erste Hilfe geleistet

Beim Eintreffen der Rettungskräfte hatten beherzte Autofahrer bereits erste Hilfe geleistet und die beiden Unfallopfer aus ihren Autos befreit. Die 35-Jährige befindet sich zwischenzeitlich nicht mehr in Lebensgefahr. Der Rettungsdienst war mit sechs Fahrzeugen und vierzehn Einsatzkräften vor Ort, die Feuerwehr Herrenberg mit fünf Fahrzeugen und 18 Helfern. „Wir unterstützten die Arbeiten des Rettungsdienstes“, erklärte der Herrenberger Feuerwehrsprecher Andreas Widmayer. Parallel dazu sorgten die Helfer für den Brandschutz. „Wir klemmten Batterien ab und fingen auslaufende Betriebsstoffe auf“, sagte Widmayer. Die Unfallstelle wurde von den Feuerwehrkräften ausgeleuchtet. Beamte der Polizeipräsidien Stuttgart, Reutlingen und Tuttlingen unterstützten ebenfalls die Einsatzmaßnahmen.

Wegen der Wucht des Aufpralls waren umfangreiche Reinigungsarbeiten nötig. Dazu wurden Kräfte der Autobahnmeisterei Herrenberg hinzugezogen, die mit sechs Fahrzeugen und fünf Mann anrückten. An der Unfallstelle musste ein Meer von Fahrzeugteilen beseitigt werden. Wie schnell die beiden gefahren sind, ist noch nicht geklärt. Für die weiteren Ermittlungen wurde ein Gutachter hinzugezogen. Die Verkehrspolizeidirektion Ludwigsburg bittet Zeugen, die Angaben zu dem Unfall machen können, sich unter der Telefonnummer 0 7 11/6 86 90 zu melden.