Das Gustav-Stresemann-Gymnasium zeigt die Rockoper „Jesus Christ Superstar“. Für ihr Musical gibt es viel Beifall in der ausverkauften Schmidener Festhalle.

Schmiden - Die Zuschauer standen und applaudierten immer noch, als das Saal-Licht schon längst wieder angegangen war. Die aktuelle Musical-Produktion des Gustav-Stresemann-Gymnasiums hat das Premierenpublikum am Freitag regelrecht von den Sitzen gerissen. Dreimal führten die 200 Schüler, Lehrer und Eltern „Jesus Christ Superstar“ in der rockigen Londoner Bühnenfassung des Jahres 2012 am Wochenende in der ausverkauften Festhalle auf, und sie wurden von insgesamt fast 2000 alten und neuen „JCS-Fans“ gefeiert: „Hosanna“.

 

Die Akteure beweisen Mut auf der Bühne

„Seid mutig“, hatte Nele Gerhard, mit Margarethe Both und Fritz Schuler für die Gesamtleitung des Projekts zuständig, den Akteuren bei der Generalprobe für die Rockoper mit auf den Weg gegeben, und sie nahmen sich den Ratschlag zu Herzen. Tobias Mahringer lebte, liebte, litt und starb in seiner Rolle als Jesus. „Es hat sich gut angefühlt, auf der Bühne zu stehen“, sagte der Sport- und Englischlehrer – und dieser Eindruck täuschte nicht. Raphael Schmid erweckte mit rauer Rock-Stimme den Judas Ischariot zum Leben, mit dessen schicksalhafter Rolle als Rebell er sich im Lauf der Proben angefreundet hatte.

Maximiliane Vogt und Helin Gönülalan teilten sich die Rolle der Maria Magadalena – und meisterten gekonnt deren nicht einfach zu singenden Lieder. Alexander Nikoloffs Bass dröhnte mächtig durch den Saal, so wie es sich als jüdischer Hohepriester Kajaphas ziemt. Emre Sofuoglu war beeindruckend als Pilatus, der seine Hände in Unschuld wäscht, David Buchar verkörperte grandios den eitlen Herodes mit Zylinder, Glitzerjacke und umrahmt von einem Frauenballett, Pascal Schneck den Jesus-Jünger Petrus und Felix Kube den Simon. Alles war professionell. Das Bühnenbild, die Inszenierung, die Choreografien, der Gesang. Die Sänger des Eltern-Lehrer-Chors Gustaphon, des Extrachors, des Unterstufen- und Schülerchors demonstrierten Stimme, Stehvermögen und schauspielerisches Talent. Das Orchester war auf den Punkt hellwach. Jeder Ton, jeder dramaturgische Klangakzent saß, das Zusammenspiel mit Sängern und Chor passte.

Bespielt wurde die ganze Halle. Beim Einzug von Jesus mit seinem Gefolge in Jerusalem, saßen die Zuschauer mittendrin. Am Ende standen sie und wollten gar nicht mehr mit dem Klatschen aufhören.