Keine Woche ist es her, dass Unbekannte rund 30 Gebäude in Bad Cannstatt mit Farbe besprüht haben. Jetzt ist an der Fassade des Bezirksrathauses ein neuer Schriftzug aufgetaucht.

Bad Cannstatt
Keine Woche ist es her, dass Unbekannte rund 30 Gebäude in Bad Cannstatt mit Farbe besprüht haben. Nun ist an der Außenfassade des Bezirksrathauses ein neuer Schriftzug aufgetaucht. „Solidarität mit dem Widerstand in Hamburg“ ist dort in kräftiger roter Farbe über die gesamte Länge der Hauswand zu lesen. Laut Polizeisprecher Thomas Geiger wurde der Spruch in der Nacht zu Sonntag, 12. Januar, aufgesprüht und zwar in der Zeit zwischen Samstagabend, 20 Uhr, und Sonntagmorgen, 8.15 Uhr.

 

Reinigung des historischen Rathauses ist kompliziert

Die Polizei geht bislang nicht davon aus, dass der Schriftzug von den selben Sprayern aufgetragen wurde, die schon in der Nacht zu Mittwoch, 8. Januar, in der Cannstatter Altstadt unterwegs waren. Denn während die Täter im ersten Fall neben dem Rathaus auch am Verwaltungsgebäude und an vielen Geschäften typische Graffiti hinterließen, handele es sich dieses Mal um eine „politische Farbschmiererei“, so Polizeisprecher Geiger.

Das für das Bezirksrathaus und das Verwaltungsgebäude zuständige Amt für Liegenschaften und Wohnen will die Graffiti nun so schnell wie möglich entfernen lassen. Während das beim Verwaltungsgebäude relativ leicht funktioniert und vermutlich ein paar hundert Euro kosten wird, ist die Reinigung des historischen Rathauses nicht nur komplizierter, sondern auch teurer, wie Axel Wolf vom Liegenschaftsamt erklärt.

Die Reinigung wird mehrere 1000 Euro kosten

Da die aufwendige Sanierung des Gebäudes erst in diesem Sommer abgeschlossen wurde, befinden sich die damals beschäftigten Unternehmen noch in der Gewährleistungsfrist. Beauftragt die Stadtverwaltung nun also irgendeine Firma mit der Reinigung der Fassade, erlischt diese Frist und die Unternehmen müssen auch für mögliche später auftretende Mängel nicht mehr gerade stehen. Die Reinigung muss deshalb von der Firma erledigt werden, die auch schon bei der Sanierung für die Außenfassade zuständig war. Erschwerend kommt hinzu, dass die Farbe an dem aufwendig renovierten historischen Bauwerk vermutlich nicht einfach so abgewaschen oder überstrichen werden kann. Wolf rechnet deshalb damit, dass die Reinigung mehrere tausend Euro kosten wird. Sollten der oder die Täter nicht gefasst werden, muss die Stadtverwaltung und damit letztlich der Steuerzahler dafür aufkommen.